Vereiste Sensoren Bordcomputer schickt Lufthansa-Airbus in Sturzflug
München · Ein Lufthansa-Airbus A321 ist einem Medienbericht zufolge auf einem Flug von Bilbao nach München knapp einem Absturz entgangen. Schuld daran waren demnach irregeleitete Bordcomputer. Die Crew schaffte es dennoch, die Maschine mit ihren 109 Passagieren sicher zu landen.
Der Zwischenfall, der sich nach "Spiegel"-Informationen am 5. November letzten Jahres ereignet hatte, wurde von blockierten Sensoren ausgelöst. Die Sensoren waren während des Steigflugs der Maschine vereist und leiteten somit das Computersystem des Flugzeugs fehl. Die Rechner setzten zu einem steilen Sinkflug an, wodurch die Maschine mit 1000 Metern pro Minute in die Tiefe rauschte.
Die Piloten konnten die Steuerung zunächst nicht stoppen, schafften es jedoch durch das Ausschalten des Bordcomputers, das Flugzeug manuell unter Kontrolle zu bekommen und sicher zu landen. "Zum Glück kannte sich der Kapitän in der komplexen Systemarchitektur aus", sagte der Informatiker Peter Ladkin von der Universität Bielefeld dem "Spiegel". "Weniger geschulte Piloten wären auf diese Idee vermutlich nicht gekommen", sagte der Fachmann.
Dem Beinahe-Absturz des LH 1829-Fluges von Bilbao nach München widmet sich ein Zwischenbericht der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung in Braunschweig. Dieser soll in den nächsten Tagen erscheinen.
Mittlerweile hat Airbus die Software der Flugcomputer aktualisiert und eine Notanweisung herausgegeben, die Piloten und Wartungspersonal im Ernstfall helfen soll.