Auszeichnung für Franziskus Karlspreis für den Papst - Lob für Jury-Entscheidung

Aachen/Berlin · Papst Franziskus wird für besondere Verdienste um die europäische Einigung mit dem Karlspreis 2016 ausgezeichnet. Für die Entscheidung gibt es viel Lob. Franziskus mahne Europa, nicht zuzulassen, dass das historische Projekt auseinanderbreche, sagt etwa SPD-Chef Sigmar Gabriel.

 Der Papst bekommt den Karlspreis 2016.

Der Papst bekommt den Karlspreis 2016.

Foto: dpa, dsn cv jak

"Ich gratuliere Papst Franziskus zu dieser Auszeichnung", sagte Gabriel unserer Redaktion. Die Verleihung des Karlspreises an Papst Franziskus sei eine Mahnung gegen das Auseinanderdriften der Gesellschaft. "Der Papst nennt es Brüderlichkeit, wir nennen es Solidarität", sagte Gabriel.

Sein Bekenntnis zur Kirche der Armen sei für die Politik die Aufforderung zur Solidarität mit jenen, die Hilfe bedürfen. Zugleich sei die Verleihung aber auch eine Mahnung an das Friedensprojekt Europa, sagte der SPD-Vorsitzende. "Europa erlebt eine neue Herausforderung seiner Werte und politischen Ziele. Papst Franziskus mahnt uns, nicht zuzulassen, dass das historische Projekt Europa auseinanderbricht", so Gabriel.

Auch Grünen-Chefin Simone Peter begrüßte die Auszeichnung des Papstes forderte ihn auf, die Erneuerung der katholischen Kirche fortzusetzen. "Wir hoffen, er setzt den Weg der Erneuerung der katholischen Kirche fort", sagte Peter auf Anfrage unserer Redaktion.

"Ich freue mich sehr über die Vergabe des Karlspreises an Papst Franziskus", sagte Peter. "Er hat die katholische Kirche auf einen neuen Weg gebracht und ist zu einem wichtigen Partner im Kampf um Menschenrechte und die Bewahrung unserer Erde geworden", betonte die Grünen-Chefin. "Nicht nur mit seinem Appell an die katholischen Gemeinden, Flüchtlinge aufzunehmen, hat er klar Stellung bezogen für einen humanitären Umgang mit denen, die vor Krieg und Gewalt fliehen. Seine Umwelt-Enzyklika war ein nicht zu unterschätzendes Signal an die Welt, endlich gegen Klimawandel und Umweltzerstörung aktiv zu werden", sagte Peter.

Die Preisverleihung soll - anders als üblich - 2016 nicht in Aachen stattfinden, sondern in Rom. Ein genauer Termin steht noch nicht fest. Der Preis wird seit 1950 für besondere Verdienste um die europäische Einigung verliehen. Wie das Direktorium seine Entscheidung begründet, lesen Sie hier.

(jd)
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