Panne der Stadt Ludwigshafen Betreuer von Bombenbauer ist vermutlich Islamist

Mainz · Der 13-Jährige hatte im vergangenen Jahr einen Bombenanschlag in Ludwigshafen geplant. Seitdem soll der Deutsch-Iraker von einem Psychologen betreut worden sein, der selbst Verbindungen zur islamistischen Szene haben könnte.

Bei der Betreuung des jugendlichen Bombenbastlers in Ludwigshafen ist es nach Angaben der SWR-Sendung "Report Mainz" zu einer Panne gekommen. Einer der Betreuer des 13-Jährigen soll demnach der islamistischen Szene angehören. Bei einer Sicherheits- und Zuverlässigkeitsüberprüfung der Betreuer habe das Landeskriminalamt Erkenntnisse erhalten, "die den Verdacht begründeten, dass eine Nähe zu islamistischen Kreisen bestehen könnte", heißt es in einer Antwort des rheinland-pfälzischen Jugendministeriums vom Montag.

"Das Jugendministerium veranlasste umgehend, dass der Mann noch am gleichen Tag aus der Betreuung abgezogen wurde." Zuständig für die Betreuung ist die Stadt Ludwigshafen. Bei dem Betreuer handelt es sich laut "Report Mainz" um einen 30-jährigen Psychologen aus Baden-Württemberg, der in online verbreiteten Filmaufnahmen als Ordner bei einer Kundgebung von Salafisten-Predigern vom März 2014 in Mannheim zu sehen war. Auch soll er 2013 an der "Lies"-Aktion teilgenommen haben, bei der Koran-Ausgaben an Passanten verteilt wurden.

Der Jugendliche hatte nach Angaben des Innenministeriums Mitte Dezember vergangenen Jahres versucht, eine Bombe am Weihnachtsmarkt in Ludwigshafen abzulegen. Nachdem dies aufgedeckt worden war, wurde der Deutsch-Iraker an einem unbekannten Ort untergebracht und wird dort rund um die Uhr betreut.

(veke/dpa)
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