ARD-Wettermoderator bleibt in U-Haft Jörg Kachelmann: "Ich bin unschuldig"

Mannheim (RPO). Der ARD-Moderator Jörg Kachelmann muss vorerst in Untersuchungshaft bleiben. Vor dem Haftrichter des Amtsgerichts Mannheim hat der 51-jährige Schweizer am Mittwoch den Vorwurf der Vergewaltigung bestritten, wie die Staatsanwaltschaft mitteilte.

Das ist Jörg Kachelmann
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Kachelmanns Anwalt Reinhard Birkenstock zog seinen Antrag auf Haftprüfung zurück. Damit entfiel eine richterliche Entscheidung über die Fortdauer der U-Haft. Beim Verlassen des Gerichtsgebäudes antwortete Kachelmann auf die Frage eines Reporters, wie es ihm gehe: "Ich bin unschuldig, das ist alles was ich im Moment sagen kann."

Zum Inhalt der Aussage Kachelmanns wollte die Staatsanwaltschaft "im Moment" keine Details veröffentlichen. Sie erklärte nur noch: "Von Seiten der Verteidigung wurde angekündigt, Beweisanträge einzureichen und zu gegebener Zeit einen Antrag auf Haftprüfung zu stellen."

Im Fall, dass der Richter am Mittwoch die Fortdauer der U-Haft angeordnet hätte, hätte Kachelmann frühestens in drei Monaten erneut einen Haftprüfungsantrag stellen können, verlautete aus Justizkreisen.

Kachelmann bezeichnet sich in einer Erklärung seiner Anwälte als unschuldig. Die Vorwürfe seien frei erfunden, heißt es darin. Laut Haftbefehl steht er jedoch unter dringendem Tatverdacht der Vergewaltigung. Als Haftgrund wird Fluchtgefahr angegeben. Kachelmann war am Samstag auf dem Frankfurter Flughafen verhaftet worden.

Die Mannheimer Staatsanwaltschaft hatte berichtet, die Ermittlungen hätten den Verdacht erhärtet. Kachelmann werde von seiner langjährigen Freundin beschuldigt, sie Anfang Februar nach einem Beziehungsstreit in ihrer Wohnung im Rhein-Neckar-Kreis gewaltsam zum Geschlechtsverkehr gezwungen zu haben. Ob die Vorwürfe gegen den Schweizer haltbar sind, ist derzeit noch völlig unklar.

Kachelmanns Anwalt Birkenstock kritisierte am Mittwoch im Sender N24: "Man ist in Deutschland, wenn ein solcher Verdacht an einem hängt, schnell verhaftet. Die Enthaftung dauert in der Regel länger."

Der Rechtsanwalt fügte hinzu: "Aber wenn Herr Kachelmann heute seine Sicht der Dinge darstellt, wird sicherlich bei der Objektivität der Staatsanwaltschaft dort und auch bei Gericht neu nachgedacht. Und es wird alles überprüft werden, was Herr Kachelmann der Justiz mitzuteilen hat."

(apd/felt)
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