Proteste und Tränengas in Sachsen Polizei beendet Randale vor Flüchtlingsheim

Heidenau · Ein ausrangierter Baumarkt in Heidenau nahe Dresden soll Flüchtlingen ein notdürftiges Zuhause bieten. Doch in der Nacht kommt es zu heftigen Protesten. Die Polizei geht mit Tränengas gegen die Störer vor.

Polizei geht gegen Störer am Flüchtlingsheim Heidenau vor
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Polizei geht gegen Störer am Flüchtlingsheim Heidenau vor

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Nur unter dem Schutz der Polizei konnten Dutzende Flüchtlinge ihre Notunterkunft im sächsischen Heidenau nahe Dresden beziehen. "Nach Ausschreitungen in der Nacht ist die Lage jetzt ruhig", sagte ein Polizeisprecher am Samstagmorgen. Störer hatten vor der Unterkunft - einem früheren Baumarkt - Beamte mit Steinen, Flaschen und Böllern beworfen. Die Polizisten gingen mit Reizgas gegen die teils betrunkenen Demonstranten vor. "Wie viele Verletzte und Festnahmen es gab, steht noch nicht fest", erklärte der Sprecher.

Nach Mitternacht erreichte ein erster Bus mit Asylsuchenden das Gebäude, in dem bis zum Morgen etwa 250 Flüchtlinge untergebracht werden sollten. Zuvor hatte die Polizei eine Blockade auf einer Bundesstraße aufgelöst, mit der Demonstranten den Einzug der Asylbewerber verhindern wollten.

Am frühen Abend hatten mehrere Hundert Menschen friedlich gegen die Aufnahme von Flüchtlingen demonstriert. Sie folgten einem Aufruf der rechtsextremen NPD. Nach Angaben der Polizei soll auf dem Gelände des Baumarkts ein Wachdienst für Sicherheit sorgen. Außerhalb werde das Terrain von der Polizei überwacht.

Sachsens Behörden suchen händeringend nach Notunterkünften für Asylbewerber, weil bis Jahresende noch Hunderte Flüchtlinge aus Krisengebieten erwartet werden.

(dpa)
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