Umfrage zeigt steigende Belastung Eine Hebamme muss häufig drei Frauen betreuen

München · Für Hebammen wächst der Arbeitsdruck immer weiter, immer häufiger muss eine Geburtshelferin drei Frauen gleichzeitig betreuen. So steht es in einer Studie des Deutschen Hebammenverbands (DHV).

 Hebammen stehen immer mehr unter Stress.

Hebammen stehen immer mehr unter Stress.

Foto: dpa, mhi fux htf

Sie wird heute vorgestellt. Das berichtet vorab die "Süddeutsche Zeitung". Demnach müssen 46 Prozent der knapp 1.700 befragten Hebammen häufig drei Frauen parallel betreuen, bei 13 Prozent sind es sogar vier und bei fünf Prozent mehr als vier Frauen.

Darüber hinaus habe ein Großteil der Befragten beklagt, dass sich der Arbeitsaufwand im Hinblick auf erforderliche Dokumentations- und Verwaltungsaufgaben deutlich erhöht habe. Diese Tätigkeiten umfassten bei vielen Hebammen bis zu 30 Prozent der Arbeitszeit.

Der DHV führt die Ergebnisse der Umfrage darauf zurück, dass Hebammen-Stellen in den Kliniken gestrichen oder nicht nachbesetzt würden. Verbandschefin Martina Klenk kritisiert die "immer schlechteren Arbeitsbedingungen" der Hebammen in deutschen Krankenhäusern. Eine hohe Qualität in der Geburtshilfe sei nur möglich, wenn ausreichend Personal vorhanden sei.

Mehr als die Hälfte aller befragten Geburtshelferinnen denken laut der Umfrage "manchmal" oder sogar "häufig" darüber nach, das jeweilige Krankenhaus zu verlassen und sich einen anderen Arbeitgeber zu suchen. In der Summe gaben mehr als zwei Drittel der Befragten an, dass sich die Arbeitsbedingungen in den vergangenen drei Jahren verschlechtert hätten.

Allerdings förderte die Studie offenbar auch Ergebnisse zutage, die in eine andere Richtung deuten. So sagte eine knappe Mehrheit (54 Prozent) der befragten Hebammen, dass ihr Dienstplan nur "selten" belastend sei. Bei mehr als zwei Dritteln der Befragten berücksichtige die Klinik überdies individuelle Wünsche hinsichtlich der Arbeitszeit, bei mehr als der Hälfte der Hebammen sind Änderungen des Dienstplans möglich. Die Ergebnisse beziehen sich nur auf Hebammen, die in Kliniken fest angestellt sind.

(hebu/kna)
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