Gladbeck-Gangster Hans-Jürgen Rösner will Film über Geiseldrama verhindern

Düsseldorf · 28 Jahre nach dem Gladbecker Geiseldrama plant die ARD die Ausstrahlung eines Doku-Dramas. Einer der Täter will den Film per Gericht verhindern lassen. Das Argument: Das Drama zeige das Verbrechen nur aus der Sicht der Opfer.

Die Geiselnahme von Gladbeck
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Das Geiseldrama von Gladbeck

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Foto: dpa

Wie der WDR berichtet, hat der Aachener Anwalt von Hans-Jürgen Rösner der Produktionsfirma eine Unterlassungserklärung zugeschickt. Demzufolge haben Rösner und sein Anwalt Rainer Dietz der TV-Firma aus Berlin ein Ultimatum bis Freitag gestellt. Nach diesem Termin will man dann entscheiden, ob per Einstweiliger Verfügung gegen die Ausstrahlung vorgegangen oder direkt Klage eingereicht werden soll.

"Nur aus der Sicht der Opfer"

Rösners Rechtsanwalt moniert, dass die Produktionsfirma das Geiseldrama nur aus Sicht der Opfer erzählen will. Damit werde seinem Mandanten die Chance genommen, die Geschichte des Geiseldramas aus seiner Perspektive zu erzählen. Die Dreharbeiten für das ARD Doku-Drama sollten nach dreijähriger Vorarbeit eigentlich im Sommer 2016 starten.

Am 16. August 1988 überfielen Hans-Jürgen Rösner und sein Komplize Dieter Degowski eine Bank in Gladbeck. Sie nahmen mehrmals Geiseln und flüchteten mit ihnen zwei Tage lang durch Deutschland und die Niederlande. Die Geiselnehmer ließen sich während der Flucht immer wieder interviewen.

Die Geiselnahme endete in einer Polizeiaktion auf der A3 bei Bad Honnef. Zwei Geiseln – ein 15-Jähriger und eine 18-Jährige – sowie ein Polizist kamen ums Leben.

(felt)
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