Vorwurf von Foodwatch Behörden sollen Ekelfunde in Bäckereien verschwiegen haben

München · Die Verbraucherorganisation Foodwatch hat erneut Hygienemängel in bayerischen Großbäckereien dokumentiert. In drei Betrieben wurden verdreckte Geräte, Mäusekot und Käferbefall gefunden.

 Drei Bäckereien in Bayern sind negativ aufgefallen. (Archivbild)

Drei Bäckereien in Bayern sind negativ aufgefallen. (Archivbild)

Foto: dpa, lim wie

Gut fünf Jahre nach einem Hygieneskandal in der bayerischen Großbäckerei Müller hat die Verbraucherorganisation Foodwatch erneut Hygienemängel in bayerischen Großbäckereien dokumentiert. Besonders negativ seien drei Betriebe aufgefallen, wo verdreckte Geräte, Mäusekot und Käferbefall in den Produktionsstätten gefunden worden seien, berichtete die Organisation am Mittwoch in München. Sie wertete 69 amtliche Lebensmittelkontrollen zwischen 2013 und 2016 aus.

Dem Foodwatch-Bericht zufolge fanden sich teilweise auch Fremdkörper wie Mäusekot oder Klebestreifen in Brot, Brötchen oder Plätzchen, es habe auch eine Verbraucherbeschwerde über eine eingebackene Schabe gegeben. Die besonders beanstandeten Bäckereien erklärten, die Beanstandungen behoben zu haben und entschuldigten sich.

Foodwatch bemängelte, die Behörden verschwiegen Missstände - trotz des Skandals bei der Großbäckerei Müller, die wegen des Hygieneskandals pleite gegangen war. "Das Schweigen der Behörden ist der eigentliche Skandal, und der ist politisch offenbar gewollt", erklärte Foodwatch-Experte Johannes Heeg. Bisher fehle die rechtliche Grundlage, alle Ergebnisse der amtlichen Kontrollen zu veröffentlichen und damit auch die Namen der beanstandeten Betriebe.

Foodwatch kritisierte, dass die im Koalitionsvertrag der großen Koalition versprochene verbesserte Verbraucherinformation nicht umgesetzt worden sei. Die Organisation forderte die Bundesländer auf, per Landesgesetz die Veröffentlichungen zu regeln.

(veke/afp)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort