Familiendrama in Wedel Vater tötet zwei Kleinkinder und begeht Selbstmord

Wedel/Hamburg · Beamte finden zwei Kleinkinder tot im Wohnhaus einer Familie im schleswig-holsteinischen Wedel. Im nahe gelegenden Hamburg finden sie den Vater tot auf.

Wedel: Polizei rätselt über Tod von zwei Kindern
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Wedel: Polizei findet zwei tote Kinder in Wohnhaus

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Das teilte die Polizei Itzehoe am Sonntagabend mit. Die Geschwister, ein fünfjähriges Mädchen und ein zweijähriger Junge, waren am Sonntag tot im Wohnhaus der Familie in Wedel entdeckt worden. Die Ermittler gingen nicht von einer "natürlichen Todesursache" aus, teilten die Beamten weiter mit. Der 49 Jahre alte Vater beging nach Angaben der Polizei am Sonntagmorgen Suizid im Hamburger Stadtteil Rissen. Wo die 37 Jahre alte Mutter der Kinder ist, sei derzeit noch unklar.

Eine beschauliche Wohngegend in Wedel vor den Toren Hamburgs: Vor dem weißen Bungalow steht eine Holzbank, im Garten hängen zwei Schaukeln am Baum. Gäbe es die rot-weißen Absperrbänder der Polizei nicht, würde die Idylle nicht auf einen Tatort schließen lassen. Doch im Haus wurden zwei tote Kinder gefunden. Selbst Polizisten vor Ort sind erschüttert: "Es ist ein sehr trauriges Bild", sagte ein Sprecher. "Wenn man Kinderschaukeln im Garten sieht, kommen Emotionen hoch."

Die Großeltern sollen am Morgen einen Notruf abgesetzt haben, weil sie sich Sorgen um die Familie machten. Als die Beamten das Einfamilienhaus überprüfen, wird aus Ungewissheit schreckliche Realität: Die Kinder sind tot. "Es spricht alles für ein Tötungsdelikt. Zwei Kinder sterben ja nicht einfach nebeneinander", sagt der Sprecher.

Medienberichten zufolge soll der Mann erst seine Kinder und dann sich selbst getötet haben. Der Sprecher der Polizei Segeberg spricht von einer "Familientragödie", bestätigte allerdings einen Zusammenhang der Leichenfunde zunächst nicht. Auch von der Mutter der Geschwister fehlt jede Spur. Am Nachmittag fährt vor dem Wedeler Wohnhaus ein Polizei-Fahrzeug mit Rettungshunden vor.

Für Nachbarn scheint dies alles unfassbar. Manche kommen vorbei, fragen Journalisten, was überhaupt passiert ist. Anwohner aus der Sackgasse lassen sich an diesem milden Herbsttag nicht sehen. Für sie werde eine seelsorgerische Betreuung organisiert, sagt der Polizeisprecher. Während die einen Trost suchen angesichts des schockierenden Dramas von nebenan, gehen die Ermittler und Spurensucher professionell ihrer Arbeit nach - um Erklärungen für die Tragödie zu finden.

(felt/dpa)
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