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Gestiegene Falschgeldkriminalität in 2015 BKA zieht 112.000 Blüten aus dem Verkehr

Wiesbaden · Die Falschgeldkriminalität ist in Deutschland im Jahr 2015 sprunghaft gestiegen. Nach Angaben des Bundeskriminalamtes (BKA) wurden 86.500 Delikte registriert - ein Plus von 42 Prozent im Vergleich zu 2014.

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Foto: ddp

Insgesamt seien im vergangenen Jahr fast 112.000 Euro-Falschnoten mit einem Nennwert von 5,5 Millionen Euro entdeckt worden. Die 50-Euro-Banknote sei nach wie vor die häufigste Fälschung, teilte das BKA am Dienstag in Wiesbaden mit.

Bei etwa der Hälfte der Fälle handele es sich um diese Scheine. Dahinter folge der 20-Euro-Schein mit knapp 37 Prozent. 2014 waren insgesamt rund 75 600 Blüten mit einem Nennwert von etwa 5,3 Millionen Euro aus dem Verkehr gezogen worden.

Bei dem überwiegenden Teil der aufgeflogenen Delikte im vergangenen Jahr verbreiteten die Täter Euro-Fälschungen (84.800 Fälle; der Rest waren Fremdwährungen, mehrheitlich US-Dollar).

Damit habe sich diese Zahl seit 2011 mehr als verdoppelt. "Trotz der erneut gestiegenen Fallzahlen ist das Falschgeldaufkommen im Vergleich zum Umfang der in Deutschland umlaufenden Banknoten weiterhin als gering zu bezeichnen", erklärte das BKA.

Die Ermittler beobachteten weiterhin den Trend, Falschgeld über illegale Handelsplattformen im Internet zu vertreiben. Ein Beispiel seien die qualitativ hochwertigen sogenannten Napoli-Fälschungen, die aus der Region um Neapel in Italien stammten. Im Darknet würden aber auch Hologramme und Kopiervorlagen angeboten.

Im Vergleich zum Jahr davor war 2015 das Aufkommen falscher Euro-Münzen laut BKA um rund ein Viertel geringer. 33.823 falsche Euro-Münzen wurden demnach entdeckt, rund 80 Prozent davon waren 2-Euro-Falschmünzen.

Fragen und Antworten zum Umgang mit Falschgeld

Niemand darf gefälschte Banknoten, die er untergeschoben bekommen hat, wissentlich weitergeben. "Sonst macht man sich strafbar", warnt Tanja Beller vom Bundesverband deutscher Banken. Wer sich unsicher ist, muss einen angebotenen Schein auch nicht annehmen. Denn "Blüten" bekommt man in der Regel nicht ersetzt.

"Besonders bei Bargeldgeschäften mit unbekannten Privatpersonen sollte man also wachsam sein", rät Beller. Als Beispiel nennt sie den Verkauf eines Gebrauchtwagens, den der Käufer gerne mit Bargeld bezahlen möchte. Nach Angaben des Bundeskriminalamtes (BKA) hat die Falschgeldkriminalität in Deutschland im Jahr 2015 stark zugenommen.

Wie erkennt man gefälschte Banknoten?

Mit aufmerksamen Sinnen: Scheine lassen sich nach dem Prinzip "Fühlen-Sehen-Kippen" überprüfen, erklärt die Bundesbank. Verbraucher können auf Hologramme, Wasserzeichen und Glanzstreifen im Geldschein achten: Auf der Vorderseite kann man erhabene Teile des Druckbilds fühlen, und wer den Schein ins Gegenlicht hält, sieht das Wasserzeichen und den Sicherheitsstreifen. Beim Kippen verändern sich die Hologrammelemente auf dem Schein. Verbraucher sollten immer mehrere Sicherheitsmerkmale gleichzeitig überprüfen, rät das BKA.

Wer kann bei der Überprüfung helfen?

Wenn Verbraucher befürchten, dass sie gefälschte Banknoten oder Münzen erhalten haben, können sie das Geld bei ihrer Hausbank überprüfen lassen, erklärt Beller. Bei Euro-Scheinen oder Münzen kann man sich auch an die Filialen der Bundesbank wenden. Einen Ersatz - also echtes Geld statt der "Blüten" - bekommen sie dann aber nicht.

Wie sollte man sich verhalten, wenn man Falschgeld angeboten bekommt?

Sofort die Polizei rufen oder zur nächsten Polizeidienststelle gehen, empfiehlt das BKA. Jeder Hinweis könne helfen, Fälschern auf die Spur zu kommen. Besonders Fingerabdrücke sind wichtig. Um diese zu sichern, sollten Betroffene die "Blüte" nach Möglichkeit in einen Briefumschlag stecken, bis sie an die Ermittler weitergegeben wird.

(felt/dpa)
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