Sechs Jahre Haft Ex-Kirchenmitarbeiter wegen Untreue verurteilt

Limburg (RPO). Der frühere Leiter des Katholischen Rentamtes inHadamar ist am Freitag wegen Untreue in 362 Fällen vom LandgerichtLimburg zu einer Haftstrafe von sechs Jahren und drei Monatenverurteilt worden. Die Richter befanden den Angeklagten für schuldig,das Bistum Limburg um rund 2,7 Millionen Euro geschädigt zu haben.

 Der wegen Untreue verurteilte Werner D. muss für sechs Jahre und drei Monate hinter Gitter.

Der wegen Untreue verurteilte Werner D. muss für sechs Jahre und drei Monate hinter Gitter.

Foto: ddp, ddp

"Es ist ein großes Maß an Anmaßung und Dekadenz, das derAngeklagte an den Tag gelegt hat", sagte der Vorsitzende Richter inseiner Urteilsbegründung. Der frühere Leiter des Rentamtes habe in"Saus und Braus" gelebt. Bei seinen Urlaubsreisen habe er keineRücksicht auf Kosten genommen.

Der Richter hielt dem Angeklagten zugute, dass er einumfangreiches Geständnis abgelegt habe. Jedoch hob Bill die langeDauer der Untreue hervor, in der sich der Angeklagte in erheblichemMaße aus der Kasse des Bistums bedient habe. "Der Angeklagte hatwirklich den Hals nicht voll bekommen. Die einzige ungeklärte Fragebleibt: Wo ist das Geld geblieben?" Leider habe man das auch währendder Verhandlung nicht klären können. Es könne lediglich vermutetwerden, dass der Angeklagte Gelder auf die Seite geschafft habe.

Nach Angaben des Bistums ist der tatsächliche Schaden deutlichhöher als 2,7 Millionen Euro. Die Rede ist von 4,8 Millionen Euro.Der langjährige Leiter der kirchlichen Finanzverwaltung soll seit1999 Geld in die eigene Tasche gesteckt haben, strafrechtlichrelevant waren jedoch nur die Fälle aus den vergangenen fünf Jahren.

Der ehemalige Kirchenmitarbeiter hatte im Prozess gestanden, inden Jahren 2004 bis 2009 regelmäßig Geld vom Konto des Bistums fürprivate Zwecke abgehoben zu haben.

(DDP/felt)
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