Ungewöhnliches Robbensterben Elf tote Robben vor der Ostseeküste angespült

Stralsund · An der Ostseeküste von Mecklenburg-Vorpommern sind in den vergangenen zwei Monaten elf tote Kegelrobben entdeckt worden. Experten des Deutschen Meeresmuseums haben am Dienstag die ersten Tiere seziert. Die Todesursache ist unklar.

 Tierärztin Vivica von Vietinghoff (links) und der Kurator für Meeressäuger des Deutschen Meeresmuseums, Michael Dähne, untersuchen eine der toten Kegelrobben.

Tierärztin Vivica von Vietinghoff (links) und der Kurator für Meeressäuger des Deutschen Meeresmuseums, Michael Dähne, untersuchen eine der toten Kegelrobben.

Foto: dpa, sts gfh

"Die Zahl von elf toten Tieren in so kurzer Zeit ist schon ungewöhnlich, aber nicht besorgniserregend", sagte der Meeresbiologe Michael Dähne. Im gesamten Vorjahr seien 14 tote Kegelrobben entdeckt worden. Experten des Deutschen Meeresmuseums in Stralsund konnten zunächst keine eindeutige Todesursache feststellen.

Als mögliche Ursachen kämen unter anderem mechanische Verletzungen durch Schiffsschrauben oder Fischfang in Betracht, erklärte Dähne. Auch Infektionen seien möglich. Eine Seuche halten die Experten aber für eher unwahrscheinlich. Dafür seien zu wenige Tiere betroffen, sagte Dähne. Möglicherweise sei das Anwachsen der Population der Grund für die höhere Zahl der Todfunde. Im zurückliegenden Winter hatten Naturschützer im Greifswalder Bodden knapp 100 Tiere gezählt. Im Winter zuvor waren dort 75 Tiere erfasst worden.

Anfang der 1970er Jahre galten Kegelrobben in der südlichen Ostsee nach intensiver Bejagung und wegen der Verschmutzung der Ostsee als fast ausgestorben. Inzwischen wird der Bestand in der Ostsee wieder auf rund 20.000 Tiere geschätzt.

(dpa/jeku)
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