Gefängnisausbrecher Ein Supergangster ist Heckhoffs Vorbild

Düsseldorf (RP). Er war skrupellos, brutal, führte die Polizei jahrelang an der Nase herum und wurde am Ende zum Opfer seiner Allüren: Frankreichs Supergangster Jacques Mesrine, der im November 1979 mitten in Paris im Kugelhagel starb, soll das Vorbild für den aus der Aachener JVA entflohenen Schwerverbrecher Michael Heckhoff sein.

2009: Großfahndung nach Ausbrechern
21 Bilder

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Sollte sich Heckhoff auch nur als halb so gerissen erweisen wie Mesrine, wäre das für die Polizei eine schlechte Nachricht. Mesrine, dessen Geschichte unlängst in die Kinos kam ("Public Enemy No. 1"), war der Alptraum der Fahnder, der ihnen immer wieder entwischte.

1962 wurde der damals 26-Jährige nach einem versuchten Bankraub mit drei Komplizen zum ersten Mal inhaftiert. Im März 1973 wurde Mesrine erneut verhaftet und zu 20 Jahren Gefängnis verurteilt. Während einer Gerichtsverhandlung im Juni 1973 nahm er den Richter mit Hilfe einer Waffe als Geisel, die ein Komplize auf der Toilette deponiert hatte, und floh.

Zwar wurde Mesrine bald wieder verhaftet, aber im Mai 1978 gelang ihm erneut ein spektakulärer Ausbruch. Er begann, Interviews zu geben, in denen er sich als moderner Robin Hood inszenierte, die aber die Fahnder auf seine Spur setzten.

Am 21. Juni 1979 entführte Mesrine den Millionär Henri Lelièvre und erpresste sechs Millionen Francs. Damit wurde er zum Staatsfeind Nummer eins und erbarmungslos gejagt. Am 2. November 1979 erschossen Polizisten ihn am Steuer seines BMW mit 19 Kugeln.

(RP)
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