Berlin Ein Pokerturnier-Räuber wieder frei

Berlin (RPO). Knapp drei Wochen nach der Tat ist einer der fünf mutmaßlichen Berliner Pokerturnier-Räuber wieder auf freiem Fuß. Der Sprecher der Berliner Staatsanwaltschaft, Martin Steltner, sagte am Mittwoch auf Anfrage, seine Behörde habe Haftverschonung für den 21-Jährigen beantragt. Die Staatsanwaltschaft sehe keine zwingenden Gründe für die Fortsetzung der Haft.

Überfall auf Poker-Turnier
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Der Tatverdächtige sei geständig und habe einen entscheidenden Beitrag zur Aufklärung der Tat geliefert. Er komme daher als Kronzeuge in Frage. Bei dem Entlassenen handelt es sich um Vedat S., der sich als erster Tatverdächtiger der Justiz gestellt hatte. Im Verhör nannte er die Namen seiner mutmaßlichen Komplizen.

Einer davon wurde kurz darauf in Berlin festgenommen. Zwei weitere stellten sich am Wochenende den Behörden. Sie hatten sich ursprünglich in die Türkei und den Libanon abgesetzt. Die Polizei nahm auch noch den mutmaßlichen Drahtzieher des spektakulären Coups fest. Die 19- bis 28-Jährigen sitzen weiter in Untersuchungshaft.

Vier maskierte und bewaffnete Männer waren am 6. März in das Luxushotel Grand Hyatt am Potsdamer Platz gestürmt, wo Deutschlands größtes Pokerturnier stattfand. Bei dem Überfall erbeuteten sie 242 000 Euro. Einer der mutmaßlichen Beteiligten hat inzwischen 4000 Euro zurückgegeben. Der Verbleib des restlichen Geldes ist noch unklar.

Nach der am 1. September 2009 in Kraft getretenen Kronzeugenregelung können Straftäter mit einer milderen Strafe oder Strafbefreiung rechnen, wenn sie zur Aufklärung oder Verhinderung von schweren Straftaten beitragen.

(DDP/felt)
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