Zahl der Drogentoten massiv gestiegen Drogen töten

Meinung | Düsseldorf · Im Jahr 2015 hat es bundesweit 1226 drogenbedingte Todesfälle gegeben und damit 18,8 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Grund genug, über eine neue Drogenpolitik nachzudenken.

Er war einer der ersten Drogentoten von Essen: Conny Kramer. Juliane Werding hat ihn besungen und mit ihrem Lied die Trauer um den toten Freund öffentlich gemacht. Ihr Song AAm Tag, als Conny Kramer starb" war Mahnung, wurde zum emotionalen Hit - und ist doch tausendfach ungehört verklungen. Mehr als vier Jahrzehnte nach Conny Kramer sterben so viele Menschen wie nie an ihrer Sucht, ist die Zahl der Abhängigen erneut gestiegen.

Deutschland vermeldet einen traurigen Rekord: Zuwachs von nahezu 20 Prozent — bei den Drogentoten. Die Zahl steigt wohl auch deshalb so dramatisch, weil der Konsum von Rauschgiften verharmlost wird. Dazu tragen nicht zuletzt die Befürworter einer liberalen Drogenpolitik bei, die die Freigabe von so genannten weichen Drogen fordern. Zu den Wortführern zählte der Grünen-Politiker Volker Beck, selbst in der vergangenen Woche in Berlin mit harten Drogen erwischt, hat er seine Rechtertigung mit dem fatalen Zusatz versehen, er habe sich immer schon für eine liberale Drogenpolitik eingesetzt.

Dass muss wie Hohn klingen in den Ohren der Angehörigen und Freunde, die im vergangenen Jahr trauern mussten um die insgesamt 1226 registrierten Drogentoten. Mancher hätte vielleicht gerettet werden können — mit fürsorglicher Hilfe für die Suchtkranken, mit Härte gegenüber den Dealern, mit einer Drogenpolitik ohne Illusionen.

(RP)
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