Demographie Deutschlands Bevölkerung wächst wie seit 1992 nicht mehr

Berlin · Deutschlands Bevölkerungswachstum ist so hoch wie seit über 20 Jahren nicht mehr. Im vergangenen Jahr stieg die Einwohnerzahl auf 81,2 Millionen. Hauptgrund für den Zuwachs ist die stark steigende Zuwanderung.

Deutschlands Bevölkerung wächst wie seit 1992 nicht mehr
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Dank der hohen Zuwanderung wächst die Bevölkerung in Deutschland: Im vergangenen Jahr stieg die Einwohnerzahl um 430.000 auf insgesamt 81,2 Millionen, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden mitteilte. Dies ist der höchste Bevölkerungszuwachs seit 1992. Damals stieg die Einwohnerzahl binnen eines Jahres um 700.000.

Ein Hauptgrund für den Bevölkerungszuwachs im vergangenen Jahr war erneut die stark steigende Zuwanderung. Insgesamt kamen 550.000 mehr Menschen nach Deutschland als wegzogen. 2013 lag der Überschuss erst bei 429.000 Personen.

Größte Zuwächse in Bayern und Baden-Württemberg

Die Bevölkerungsentwicklung resultiert auch aus den Geburten und Sterbefällen. 2014 starben demnach 153.000 Menschen mehr als geboren wurden. Dieses Geburtendefizit hat sich im Vergleich zum Vorjahr damit deutlich verringert. 2013 betrug das Geburtendefizit noch 212.000.

In fast allen Bundesländern mit Ausnahme von Sachsen-Anhalt, Thüringen und dem Saarland nahm die Bevölkerungszahl zu. Die größten Zuwächse gab es in den bevölkerungsreichsten Ländern Bayern (plus 87.000), Baden-Württemberg (plus 85.000) und Nordrhein-Westfalen (plus 66.000). Bezogen auf die dort lebende Bevölkerung gab es in Hamburg mit einem Einwohnerzuwachs um 0,9 Prozent sowie in Baden-Württemberg und Hessen mit einem Plus von jeweils 0,8 Prozent den stärksten Anstieg.

Durchschnittsalter liegt bei 44,3 Jahren

Das Durchschnittsalter der Bevölkerung stieg 2014 geringfügig von 44,2 Jahre auf 44,3 Jahre. Die Zahl der unter 20-Jährigen je hundert Einwohner zwischen 20 und 59 Jahren lag bei rund einem Drittel. Die Anzahl der über 60-Jährigen je hundert Einwohnern zwischen 20 und 59 Jahre machte die Hälfte aus.

Ende 2014 lebten insgesamt 7,5 Millionen ausländische Staatsbürger in Deutschland (plus sieben Prozent) sowie 73,7 Millionen Deutsche, was einen leichten Rückgang um 0,1 Prozent bedeutete. Der Ausländeranteil, also die Zahl der Ausländer je hundert Einwohner erhöhte sich von 8,7 im Jahr 2013 auf 9,3 im Jahr 2014.

(AFP)
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