Zahlen für Deutschland 48.000 Frauen wurden 2015 Opfer von Genitalverstümmelung

Berlin · Die Organisation Terre des femmes schlägt Alarm: Die Zahl der von Genitalverstümmelung betroffenen Frauen in Deutschland ist stark gestiegen.

Beschneidung bei Frauen - das sind die Fakten
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Foto: Majestic / Walter Wehner

Rund 48.000 Frauen seien es im Jahr 2015 gewesen, etwa 9300 Mädchen seien gefährdet, teilte die Organisation am Montag in Berlin unter Berufung auf eigene Hochrechnungen mit. Das sei eine Steigerung um 37 Prozent bei den Betroffenen - und um 57 Prozent bei den Gefährdeten im Vergleich zu 2014.

Der Anstieg sei vor allem auf die "verstärkte Migration aus Ländern mit hoher Prävalenzrate" zurückzuführen, erklärte Terre des femmes. Insbesondere betreffe dies Eritrea (89 Prozent) und Somalia (98 Prozent).

Um über das Thema aufzuklären, initiierte die Organisation nach eigenen Angaben das von der EU geförderte internationale Projekt Change Plus. Teil des Projekts sei die Ausbildung sogenannter Change Agents, also Menschen aus Afrika, die zu sozialen, gesundheitlichen, kulturellen, religiösen und rechtlichen Aspekten von Genitalverstümmelung geschult würden. Anschließend sollten sie ihre Landsleute zu dem Thema sensibilisieren.

(felt/KNA)
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