Spendenrat rechnet mit Rekordjahr Deutsche Spendenbereitschaft ist höher als 2014

Berlin · Die Deutschen spenden 2015 deutlich mehr und häufiger Geld als im vergangenen Jahr. Von Januar bis September sei das private Spendenaufkommen rund 3,4 Milliarden Euro hoch gewesen und damit 13,6 Prozent über der Summe im Vorjahreszeitraum gelegen, teilte der Deutsche Spendenrat am Mittwoch in Berlin mit.

Die durchschnittliche Spende sei von 34 auf 35 Euro gestiegen; zugleich habe im Schnitt jeder Spender 5,3 Mal Geld gegeben, nach 5,1 Mal im Vorjahreszeitraum.

Auch die Zahl der Spender insgesamt erhöhte sich den Angaben zufolge deutlich, und zwar um etwa eine Million auf rund 18,4 Millionen. Die Entwicklung in den ersten neun Monaten des Jahres lasse für 2015 "ein weiteres Rekordjahr" erwarten. Ob es dazu komme, "hängt nicht zuletzt auch von der Entwicklung und Stimmungslage der Bevölkerung zum Thema Flüchtlinge ab", erklärte Spendenrats-Geschäftsführerin Daniela Felser. Bereits 2014 war mit rund fünf Milliarden Euro ein Spendenrekord verzeichnet worden.

Von der erneut positiven Entwicklung profitierte laut Spendenrat vor allem der Bereich der humanitären Hilfe. Auch für Tierschutzzwecke wurde in den vergangenen Monaten mehr gegeben. Rückgänge verzeichneten hingegen die Bereiche Umwelt- und Naturschutz sowie Kultur- und Denkmalpflege.

Spenden für die Not- und Katastrophenhilfe hätten insgesamt an Bedeutung gewonnen, erklärte der Spendenrat. Dazu zähle zum einen das Engagement für Naturkatastrophen wie das schwere Erdbeben in Nepal, zum anderen werde verstärkt in Zusammenhang mit der Flüchtlingskrise gespendet. Gerade bei der Not- und Katastrophenhilfe habe es in den zurückliegenden Monaten viele neue Spender und auch höhere Zuwendungen gegeben.

Der Spendenrat hatte das Marktforschungsunternehmen GfK mit der Erstellung eines Zwischenstands beauftragt. Der Rat ist die Dachorganisation von 66 gemeinnützigen Vereinen und Organisationen, die sich auf gemeinsame Standards für Qualität und gegen sittenwidrige Werbung geeinigt haben.

(AFP, emy)
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