Ministerpräsident Mappus über Stuttgart 21 Demonstrationen sind ein "Sieg der Demokratie"

Berlin (RPO). Ministerpräsident Stefan Mappus (CDU) hat die Demonstrationen für und gegen das umstrittene Bauprojekt "Stuttgart 21" als "Sieg der Demokratie" bezeichnet. Mappus sagte, man dürfe sich in einer Demokratie "nicht darüber beschweren, dass Bürger kritisch sind".

Stuttgart 21 - das erste Schlichtungsgespräch
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Die massiven Proteste der Umbau-Gegner führte Mappus nicht zuletzt auf Fehler in den vergangenen Jahren zurück. "Natürlich wurde das Vorhaben lange Zeit schlecht kommuniziert", sagte der Ministerpräsident dem Berliner "Tagesspiegel" in der Sonntagsausgabe.

"Wir hätten in den letzten Jahren nicht darauf verzichten dürfen, die Argumente, die für 'Stuttgart 21' sprechen, auch offensiv zu vertreten, Skeptiker ernst zu nehmen und Gegnern in der Sache entgegenzutreten." Auf die Frage, ob am Ende des Schlichtungsverfahrens ein Kompromiss stehen könne, sagte Mappus: "Man kann 'Stuttgart 21' bauen oder eben nicht."

Er halte das nach derzeitigem Stand 4,1 Milliarden Euro teuere Vorhaben nach wie vor für richtig. Allerdings müssten die Bürger an der Entscheidung beteiligt werden, wie die 100 Hektar in der Stuttgarter Innenstadt bebaut werden sollten, die im Zuge von "Stuttgart 21" frei würden. "Wir müssen uns davor hüten, dass dieses Areal ohne Rücksicht auf die Belange der Bürger von privaten Investoren zugeklotzt wird", warnte Mappus.

Trotz der unterschiedlichen Standpunkte beim Bahnhofsumbau schloss Mappus eine Koalition mit den Grünen nach der Landtagswahl im März 2011 nicht aus. Klar sei aber, dass die CDU wegen der inhaltlichen Differenzen kein Bündnis mit den Grünen anstrebe.

(apd/nbe)
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