Porsche-Veredler erschossen Das traurige Ende des Uwe Gemballa

Hamburg (RPO). Lange bangte die Ehefrau, jetzt hat sie traurige Gewissheit. Der seit Monaten in Südafrika vermisste Stuttgarter Porsche-Veredler Uwe Gemballa wurde ermordet. Der 54-Jährige wurde erschossen, seine Leiche in Plastikfolie eingewickelt in der Nähe von Pretoria entdeckt. Einem Medienbericht zufolge soll sich Gemballa mit einem Geldwäsche-Syndikat eingelassen haben. Als er nicht zahlte, machten die Gangster kurzen Prozess.

 Gemballa hat sich einen Namen gemacht mit seinen Aufsehen erregenden Porsche-Umbauten.

Gemballa hat sich einen Namen gemacht mit seinen Aufsehen erregenden Porsche-Umbauten.

Foto: SP-X

Uwe Gemballa war Anfang Februar über Dubai nach Johannesburg geflogen, um sich vermeintlich mit neuen Geschäftspartnern zu treffen. Schon kurz nach seiner Ankunft erreichte seine Frau ein mysteriöser Anruf Gemballas, der sie auf Englisch aufforderte, ihm dringend ein Million Dollar zu schicken. Danach fehlte jedes weitere Lebenszeichen.

Krumme Millionengeschäfte?

Von südafrikanischen Behörden wurde vermutet, Gemballa, dessen Firma kurz vor der Insolvenz stand, habe sich möglicherweise absetzen wollen. Einem Bericht von Stern.de zufolge war Uwe Gemballa aber wahrscheinlich in illegale Geldwäsche-Geschäfte mit organisierten südafrikanischen Kriminellen geraten, und wurde nun von seinen Geschäftspartnern getötet.

Im Mittelpunkt steht dabei der tschechische Unterweltboss Radovan Krejcir, der sich seit Jahren in Südafrika aufhält und gegen seine Abschiebung nach Prag kämpft. Spätestens seit Ende der 90er-Jahre war demnach Krejcir in Kontakt mit Gemballa, mindestens einmal trafen sich die beiden 2002 in einem Hotel in Prag.

Geldschmuggel in Nobelautos?

Offenbar soll Krejcir Gemballa überzeugt haben, Autos für ihn nach Südafrika zu importieren und in diesen hohe Dollar- oder Euro-Beträge ins Land zu schmuggeln. Dann aber soll es dem Bericht zufolge zu einem Streit zwischen Gemballa und Krejcir gekommen sein. Im September vergangenen Jahres habe Krejcir von Gemballa einen Porsche Cayenne mit Schwarzgeld erwartet. Dieser Porsche sei auch gekommen — jedoch ohne das vereinbarte Geld.

Krejcir soll erbost reagiert und Drohungen ausgestoßen haben. Über einen Stohmann soll er Gemballa erneut ins Land gelockt haben. Am 8. Februar 2010 zeigen Aufnahmen der Überwachungskameras des Flughafens von Johannesburg dass Uwe Gemballa von einem hellhäutigen Mann mit Hut abgeholt wurde.

Gebissvergleich lieferte Gewissheit

Mehrere Tage lang wurde Gemballa offenbar im Haus eines Komplizen von Krejicir gefangen gehalten, um die Überweisung des Geldes zu erzwingen. Aus dieser Zeit stamme auch der letzte Anruf bei seiner Frau.

Als aus Deutschland kein Geld eintraf, wurde Gemballa offenbar erschossen. Gebissvergleiche haben nun die Identität Gemballas ergeben, berichtet Stern.de unter Berufung auf südafrikanische Ermittlerkreise weiter.

(csi/top)
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