U-Bahnbaustelle Heumarkt Betonarbeiten in Köln abgeschlossen

Köln (RPO). Die Betonarbeiten an der Kölner U-Bahnbaustelle Heumarkt sind am Mittwoch vorerst abgeschlossen worden. Wie die Kölner Verkehrsbetriebe (KVB) mitteilten, benötigt der Beton etwa einen Tag, um komplett auszuhärten.

Kölner U-Bahngrube am Heumarkt
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Kölner U-Bahngrube am Heumarkt

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Danach gilt die Baustelle bis zu einem Grundwasserstand von 41,50 Meter als sicher und muss nicht geflutet werden. Am Mittwochmorgen betrug der Grundwasserstand im Baustellenbereich etwa 39 Meter bei fallender Tendenz. Seit Montag war eine Zwischendecke betoniert worden, um die in Rheinnähe gelegene Baustelle gegen den Druck des Grundwassers zu stabilisieren.

Die künftige Haltestelle Heumarkt galt bei starkem Grundwasserdruck als instabil, weil hier lediglich rund 20 Prozent der vorgesehenen Sicherungseisen für die Schlitzwände verbaut wurden. Die übrigen Metallstangen sollen von Bauarbeitern an Schrotthändler verkauft worden sein.

Die Betonierungsarbeiten dauerten rund zwölf Stunden länger als geplant. Hintergrund waren nach Angaben der KVB die aufwendigen Qualitätsprüfungen des angelieferten Betons. So wurden in der Nacht zum Mittwoch drei Lieferungen zurückgeschickt, weil sie nicht den Qualitätskriterien entsprachen. Insgesamt wurden mehrere hundert Mischerladungen Beton angeliefert.

Gedenkstunde zum Stadtarchiv

Mit einer Gedenkfeier im Historischen Rathaus erinnert die Stadt Köln am Mittwoch an den Einsturz des Stadtarchivs. Am ersten Jahrestag des Unglücks sollen Betroffene die Gelegenheit erhalten, gemeinsam zurückzuschauen und einen Blick in die Zukunft zu werfen, erklärte Oberbürgermeister Jürgen Roters (SPD).

Eingeladen sind die Hinterbliebenen der beiden bei dem Unglück getöteten jungen Männer, gerettete Mitarbeiter und Besucher des Historischen Archivs, Anwohner, die ihre Wohnung verloren haben sowie betroffene Geschäftsleute und Abordnungen der betroffenen Schulen.

Die Veranstaltung im Rathaus ist nichtöffentlich, zum anschließenden gemeinsamen Gebet in der Gedenkstätte Alt St. Alban seien jedoch alle Bürgerinnen und Bürger herzlich eingeladen, hieß es.

Mit einer Gedenkminute wollen die Kölner Verkehrsbetriebe an den Einsturz des Kölner Stadtarchivs erinnern. Um 13.58 Uhr, dem Zeitpunkt des Unglücks vor einem Jahr, werden die Busse und Bahnen für zwei Minuten an den Haltestellen verharren, wie eine Sprecherin mitteilte.

Bei dem Einsturz des Stadtarchivs und zweier benachbarter Wohnhäuser waren am 3. März 2009 zwei Männer getötet und unzählige wertvolle Kulturgüter verschüttet worden. Als wahrscheinlichste Unglücksursache gelten Probleme beim U-Bahnbau in unmittelbarer Nähe.

(DDP/das)
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