Prozess in Berlin Angeklagter äußert sich zur Leiche in Tiefkühltruhe

Berlin · Im Prozess um die zerteilte Leiche eines Berliner Rentners, die zehn Jahre in einer Tiefkühltruhe versteckt war, hat der Angeklagte überraschend sein Schweigen gebrochen.

 Der Angeklagte im Gerichtssaal in Berlin (Archiv).

Der Angeklagte im Gerichtssaal in Berlin (Archiv).

Foto: dpa, pdz gfh

Er wies den Vorwurf des Mordes zurück. Nach fast viermonatiger Verhandlung vor dem Landgericht erklärte der 56-Jährige am Freitag, er habe den Witwer nicht umgebracht. Der 80 Jahre alte Rentner sei tot gewesen, als er ihn Ende Dezember 2006 in dessen Wohnung gefunden habe. Ihm sei dann der Gedanke gekommen, den Tod zu verschleiern und die Rente des Bekannten zu kassieren. Die Leiche habe er zerstückelt.

Der Angeklagte erklärte weiter, er habe sich schuldig gemacht und mit dem Geld des Rentners vor allem seine Spielsucht finanzieren wollen. Um das Geschehen zu verdrängen, habe er noch mehr gespielt. Jahrelang habe er ein Doppelleben geführt.

Dem angeklagten Trödelhändler wird Mord aus Habgier, Heimtücke und zur Ermöglichung einer anderen Straftat zur Last gelegt. Laut Anklage soll er sich das Vertrauen des Witwers erschlichen, ihn erschossen und nach dem Verbrechen großen Aufwand betrieben haben, um dessen Tod zu verschleiern. Polizisten hatten Anfang Januar 2017 die Wohnung geöffnet und die zerteile Leiche gefunden.

(csr)
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