Auswärtiges Amt Festnahme eines Deutschtürken in der Ukraine bestätigt

Berlin · Der Mann sei bereits im Juli aufgrund einer Interpol-Fahndung festgenommen worden, sagte eine Ministeriumssprecherin. Drei Tage später sei die Auslieferungshaft abgelehnt und der Mann wieder auf freien Fuß gesetzt worden. Die Ukraine darf er jedoch nicht verlassen.

 Der Eingang des Hauptquartiers von Interpol in Lyon.

Der Eingang des Hauptquartiers von Interpol in Lyon.

Foto: ap

Erst müsse die zuständige Generalstaatsanwaltschaft abschließend über das Auslieferungsersuchen entschieden haben.

"Wir wirken bei den ukrainischen Behörden sehr darauf ein, dass es hier eine schnelle Entscheidung gibt", sagte Maria Adebahr, die Sprecherin des Auswärtigen Amtes am Mittwoch. Was dem Mann mit deutschem und türkischem Pass vorgeworfen wird, sagte sie nicht. Die "Süddeutsche Zeitung", der WDR und der NDR berichteten, die türkische Justiz werfe dem Mann vor, in zwei Morde verstrickt zu sein.

Auf ihn sei ein Kopfgeld von umgerechnet etwa 350.000 Euro ausgesetzt. Die türkischen Behörden bemühten sich wohl schon mehrfach um eine Auslieferung des 52-Jährigen. Deutsche Gerichte hätten jedoch immer zu seinen Gunsten geurteilt.

Erst vor wenigen Tagen hatte Spanien die Auslieferung des türkischstämmigen deutschen Schriftstellers Dogan Akhanli abgelehnt, der am 19. August während eines Spanien-Urlaubs in Granada aufgrund eines türkischen Haftbefehls festgenommen worden war.

(ate/dpa)
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