Hamburger Supermarkt-Attacke Bundesanwaltschaft erhebt Mordanklage gegen Ahmad A.

Karlsruhe · Im Juli griff ein Mann die Kunden eines Hamburger Supermarktes mit einem Messer an und tötete einen 50-Jährigen. Drei Monate danach klagt die Bundesanwaltschaft den Palästinenser Ahmad A. an.

 Bei der Messerattacke in einem Supermarkt in Hamburg starb ein mensch, mehrere Passanten wurden verletzt (Archiv).

Bei der Messerattacke in einem Supermarkt in Hamburg starb ein mensch, mehrere Passanten wurden verletzt (Archiv).

Foto: dpa, bra let

Die Ermittler werfen dem 26-Jährigen vor, einen Menschen heimtückisch und aus niedrigen Beweggründen getötet zu haben, wie die Karlsruher Behörde am Freitag mitteilte. Ahmad K. soll Ende Juli in einem Supermarkt in Hamburg-Barmbek Kunden mit einem Messer attackiert haben. Ein 50-Jähriger wurde getötet, sechs weitere Menschen erlitten zum Teil lebensgefährliche Verletzungen.

Nach der Messerattacke hatte die Bundesanwaltschaft die Ermittlungen an sich gezogen - "wegen der besonderen Bedeutung des Falles", wie die Karlsruher Behörde damals mitteilte. Sie vermutete einen radikal-islamischen Hintergrund. Anhaltspunkte für die Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung - etwa der Terrormiliz Islamischer Staat - oder die Beteiligung weiterer Täter sieht die Bundesanwaltschaft jedoch nicht, wie sie am Freitag mitteilte.

Aber: "Seine Taten wollte der Angeschuldigte im Kontext islamistischer Anschläge wahrgenommen und mithin als Beitrag zum weltweiten Dschihad verstanden wissen", teilte die Anklagebehörde weiter mit. Deshalb handele es sich um "eine staatsschutzspezifische Tat von besonderer Bedeutung".

(wer)
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