Streit um Atommüll-Lager Kompromiss sieht Zwischenlager in Bayern vor

Frankfurt/Main · Im Streit um die Rückführung deutscher Atomabfälle aus Frankreich und Großbritannien haben die Bundesregierung und vier große Energiekonzerne laut einem Zeitungsbericht offenbar einen Kompromiss erarbeitet, der auch Bayern einbezieht.

Die NRW-Atomanlagen
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Foto: dapd

Der Kompromiss solle am Freitag während eines Treffens von Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) mit den Vorstandsvorsitzenden der Energiekonzerne Eon, RWE, Vattenfall und EnBW beschlossen werden, berichtete die "Frankfurter Allgemeine Zeitung". Vorgesehen seien vier Zwischenlager, darunter erstmals auch eins in Bayern.

Der Kompromiss sehe vor, den Atommüll nach Philippsburg in Baden-Württemberg, Brokdorf in Schleswig-Holstein, Biblis in Hessen und Isar in Bayern zu bringen, schrieb die "FAZ". Diese Standorte seien als Zwischenlager für 26 ausstehende Stahlcontainer mit Atommüll, sogenannte Castoren, vorgesehen.

Im Gegenzug sage die Energiewirtschaft zu, eine Klage gegen das Atomgesetz nicht weiter zu verfolgen. Mit dieser wollten die Energiekonzerne eigentlich erzwingen, dass die Castorbehälter doch noch in das Zwischenlager Gorleben gebracht werden. Diesen ursprünglichen Plan hatte der Gesetzgeber mit der letzten Atomnovelle aus dem Jahr 2013 ausgeschlossen.

Seither gibt es Streit unter den Bundesländern darüber, wo die ausstehenden Behälter mit dem strahlenden Abfall aus deutschen Kernkraftwerken zwischengelagert werden, bis einmal ein Endlager existiert. Die Energiekonzerne weigern sich laut "FAZ" zudem, für die dadurch entstehenden zusätzlichen Kosten aufzukommen, weil ja ein ausreichend großes, schon bezahltes und zugelassenes Zwischenlager - in Gorleben - existiere.

(AFP)
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