Entgegen erster Meldungen Keine Schusswaffen beim Anschlag auf Asylheim in Böhlen

Leipzig · Bei den Anschlägen auf eine Asylunterkunft im sächsischen Böhlen am vergangenen Wochenende sind keine Schusswaffen zum Einsatz gekommen. Das erklärte die Oberstaatsanwaltschaft Leipzig am Donnerstag auf Anfrage.

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"Soweit zunächst von Schüssen die Rede war, handelte es sich offensichtlich um die durch Zeugen wahrgenommenen Geräusche, die bei der Beschädigung der Fassade entstanden sind", sagte Oberstaatsanwalt Ricardo Schulz und dementierte damit erste Meldungen über Schüsse auf die Unterkunft.

Das für Extremismus-Delikte zuständige Operative Abwehrzentrum (OAZ) der Polizei ermittle weiter "auf Hochtouren". Wann mit neuen Ermittlungsergebnissen zu rechnen ist, ließ Schulz offen.

In der Nacht zum Samstag sowie zum Sonntag war die Polizei zwei Mal zu Einsätzen in die Asylunterkunft gerufen worden, weil Unbekannte Anschläge verübt hatten. Dabei kam es zu mehreren Beschädigungen an der Hausfassade sowie einer Glasscheibe im vierten Stock. Verletzt wurde niemand.

Das Heim in der Nähe von Leipzig ist in einem Hotel untergebracht, das von einem früheren Parteifunktionär der Republikaner betrieben wird. In dem Objekt sind laut der Landesdirektion Sachsen aktuell knapp 140 Asylsuchende untergebracht.

(KNA)
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