Germanwings-Katastrophe Angehörige fordern weitere Untersuchungen

Halle · Angehörige eines Opfers des Germanwings-Absturzes fordern weitere Untersuchungen zu den Hintergründen der Katastrophe vom März 2015. Bisher sei lediglich der Ablauf des Absturzes untersucht worden – nicht jedoch die Ursachen.

Germanwingsabsturz: Gedenktafel wird im Düsseldorfer Flughafen enthüllt
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Foto: Uwe-Jens Ruhnau

Angehörige eines Opfers des Germanwings-Absturzes fordern weitere Untersuchungen zu den Hintergründen der Katastrophe vom März 2015. Bisher sei lediglich der Ablauf des Absturzes untersucht worden — nicht jedoch die Ursachen.

Eine entsprechende Petition werde von rund 70 weiteren Angehörigen unterstützt, sagte Initiator Frank Noack aus Halle an der Saale am Montag. Ziel sei, so viele Unterschriften wie möglich zu sammeln und so weitere Untersuchungen anzustoßen. "Es gibt noch zahlreiche Ungereimtheiten", sagte Noack der Deutschen Presse-Agentur. Zuvor hatte die "Magdeburger Volksstimme" über den Start der Petition berichtet.

Die Ermittler der Düsseldorfer Staatsanwaltschaft hätten lediglich den Ablauf im Flugzeug geklärt, sagte Noack. Wie es zu dem Absturz in den französischen Alpen kommen konnte, sei damit aber noch nicht beantwortet. "Es gab viele Warnhinweise", sagte Noack, der bei dem Absturz seine Tochter verloren hat. So müsse etwa die Rolle der Ärzte genauer beleuchtet werden.

50.000 Unterschriften sind nötig

Den Ermittlungen zufolge hatte der Copilot die Germanwings-Maschine am 24. März 2015 in den französischen Alpen vorsätzlich zerschellen lassen. 150 Menschen starben. Später wurde bekannt, dass der Copilot Jahre zuvor eine psychische Erkrankung hatte, aber trotzdem eine Flugerlaubnis bekam. Vor dem Absturz hatte er mit diversen Symptomen zahlreiche Ärzte konsultiert. Die Ermittler stellten das Todesermittlungsverfahren im Januar dieses Jahres ein. Für den Absturz sei ausschließlich der Copilot verantwortlich.

Wenn sich genug Unterstützer finden, will Noack die Petition dem Petitionsausschuss des Bundestages vorlegen. Für eine Befassung im Ausschuss sind innerhalb von vier Wochen 50.000 Unterschriften nötig.

(csi/dpa)
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