Nach Unfall in Bayern Gaffer behindern Rettungskräfte — Polizei bittet zur Kasse

Altdorf · Die Polizei in Franken hat 20 Gaffer verwarnt und zur Kasse gebeten, weil sie bei einem Unfall die Rettungskräfte behindert haben. 60 Euro mussten sie jeweils zahlen.

 Ein Streifenwagen der Polizei (Symbolfoto).

Ein Streifenwagen der Polizei (Symbolfoto).

Foto: Gerhard Seybert

Die Menschen, die die Unfallstelle mit ihren Handys filmten und Fotos machten, mussten jeweils 60 Euro zahlen, wie die Polizei mitteilte. Zuvor hatten mehrere Medien über den Fall berichtet. Da die Gaffer am Freitagmorgen ihr Handy am Steuer nutzten, bekamen sie zusätzlich einen Punkt in Flensburg.

Bei dem Unfall auf der A3 zwischen den Autobahnkreuzen Nürnberg und Altdorf war ein Wohnmobil auf einen Lastwagen aufgefahren. Dabei wurde ein Mensch leicht verletzt.

In den vergangenen Monaten kam es immer wieder vor, dass Autofahrer im Stau die Rettungsgasse nicht frei hielten und beim Vorbeifahren an der Unfallstelle Videos machten. Besonders nach dem Busunglück in Nordbayern, bei dem 18 Menschen starben, wurden Gaffer heftig kritisiert.

Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) erwägte, das Bußgeld für Gaffer zu erhöhen. "Es ist in der Tat unverantwortlich und beschämend, wenn auf der Gegenfahrbahn die Geschwindigkeit drastisch vermindert wird, um zu sehen, was passiert ist", sagte er nach dem Busunfall im ARD-"Brennpunkt".

(das/dpa)
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