31.000 Hektar werden Naturerbe Deutschland wird ein kleines Stück wilder

Berlin · Gute Nachrichten für Raufußkauz, Ziegenmelker, Schwarzkehlchen und den Wiesenpieper: Die seltenen Vogelarten sowie viele andere Tiere und Pflanzen bekommen mehr Freiraum.

Wildes Deutschland: Der Kellerwald-Edersee
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Der Haushaltsausschuss des Bundestages gab jetzt grünes Licht, dass 62 neue Flächen im Besitz des Bundes mit 31.000 Hektar zum Nationalen Naturerbe erklärt werden. Darunter sind viele frühere Truppenübungsplätze, die nach der Bundeswehrreform nicht mehr gebraucht werden.

"Für viele Pflanzen und Tiere sind ausgerechnet diese Flächen zu Refugien geworden, in denen sich die Natur entwickeln konnte", sagte Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) am Dienstag in Berlin. Der Bund habe sich bewusst gegen den Verkauf dieser Flächen an Investoren entschieden: "Wir geben sie stattdessen der Natur zurück." Naturschützer freuen sich, weil gerade in dicht besiedelten Gebieten Westdeutschlands grüne Oasen für Flora und Fauna gedeihen können.

Nun sind insgesamt 156.000 Hektar Bundesflächen dauerhaft für den Naturschutz gesichert. Für die Betreuung der neuen Naturerbe-Gebiete stellt unter anderem Bundesumweltministerin Barbara Hendricks pro Jahr vier Millionen Euro zur Verfügung. Beteiligt sind auch 32 Naturschutzorganisationen mit vielen ehrenamtlichen Experten.

Fast 80 Prozent der Bürger wünschten sich mehr Wildnis in den Wäldern. "Die Leute wollen keinen aufgeräumten Wald, es darf auch mal Totholz rumliegen", meinte Hendricks. Bis 2020 sollen fünf Prozent der Wälder in Deutschland der Natur überlassen werden - erreicht sind 1,9 Prozent.

Die größte neue Naturerbe-Fläche ist die Lübtheener Heide in Mecklenburg-Vorpommern mit 6280 Hektar, wo bis zum Sommer 2013 noch Bundeswehrpanzer zur Übung über die weiträumigen Sandböden rollten. Heute leben dort Seeadler und Wölfe.

(dpa)
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