Ehepaar auf Samoa von Flutwelle erfasst Zwei Deutsche bei Tsunami verletzt

Berlin (RPO). Bei dem Tsunami auf den Samoa-Inseln sind mindestens zwei Deutsche verletzt worden. Die beiden würden konsularisch betreut, sagte ein Sprecher des Auswärtigen Amts am Mittwoch in Berlin. Insgesamt forderte die Flutwelle auf der Inselgruppe bislang mehr als hundert Todesopfer, zahlreiche Menschen wurden von den Wassermassen ins Meer gerissen.

So wütete der Tsunami auf Samoa
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Der Honorarkonsul der Bundesrepublik Deutschland, Arne Schreiber, sagte in Interviews des WDR-Radios, das deutsche Ehepaar sei in einem Ferienanlagen von der Welle erfasst worden. Der Ehemann erlitt eine Kopfverletzung und wurde im Krankenhaus behandelt.

Das Zentrum des Bebens der Stärke acht lag laut Experten in der Mitte zwischen dem Inselstaat Samoa, der den westlichen Teil der Inseln umfasst, und derem östlichem Teil, der zu den USA gehört. Die Inselgruppe liegt etwa auf halbem Weg zwischen Hawaii und Neuseeland und wird von rund 200.000 Menschen bewohnt.

Die anschließenden Flutwellen machten mehrere Ortschaften der Inselgruppe dem Erdboden gleich, auch auf Tonga gab es Tote. Menschen und Fahrzeuge wurden ins Meer gespült, Häuser zerstört. Wer sich retten konnte, floh in höher gelegene Gebiete.

Augenzeuge: Beben dauerte ungewöhnlich lange

Den auf Samoa lebenden Deutschen ist Schreibers Kenntnis nach nichts passiert, wie der WDR weiter berichtete. Das vorausgegangene Erdbeben hatte laut Schreiber keine Schäden verursacht, aber der Tsunami sei an der Südküste "verheerend" über das Land hinweg gegangen. Die Samoa-Inseln bestehe aus Vulkan-Gestein, das recht nachgiebig sei und ein Beben abpuffere. So seien durch das Beben keine Gebäude beschädigt worden.

Das Beben habe morgens gegen sieben Uhr Ortszeit angefangen. Es sei "erschreckend" gewesen, sagt Schreiber, das Beben habe zudem unwahrscheinlich lange gedauert, ungefähr zwei bis drei Minuten. "Wir sind hier Beben gewohnt, das ist nichts Ungewöhnliches. Nur eben heute war es wahnsinnig stark und lange."

Nach dem großen Erdbeben habe es auf Samoa noch etwa 20 schwächere Nachbeben gegeben. "Es ist eigentlich den ganzen Tag noch am Rumoren." Derzeit arbeite niemand, die Schulen seien geschlossen. "Im Grunde genommen geht keiner raus."

Warnung per SMS kam zu spät

Bewohner der Hauptstadt von Samoa, Apia, flohen nach dem Beben im Morgengrauen in Panik aus ihren Häusern. "Es war das stärkste (Erdbeben), das ich erlebt habe, und wir sind nach draußen gerannt", sagte Sulili Dusi einem lokalen Radiosender. "Man hat gesehen, wie die Bäume und Häuser schwankten. Alles ist auf den Boden gefallen, und wir dachten, das Haus stürzt auch ein."

Die Bevölkerung der Samoa Inseln sei per SMS gewarnt worden. Das Tsunami-Frühwarnsystem funktioniere nicht über Sirenen, sondern über Textnachrichten auf dem Handy. Zentrale Stellen wie Bürgermeister und Hotelleitungen erhalten demnach eine Warnung und geben diese dann weiter. Da aber das Zentrum nur 100 Meilen entfernt gewesen sei, war der Tsunami in nur 15 Minuten auf Samoa angekommen. "Die Warnung kam eigentlich zu spät", sage Schreiber.

(AP/AFP/top)
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