Tragödie in Tiflis Zoo-Tiger zerfleischt Mann im Baumarkt

Tiflis · Durch das Unwetter in Tiflis waren zahlreiche Zoo-Tiere entkommen. Unter ihnen ein Weißer Tiger, der sich auf dem Gelände eines Baumarkts versteckte. Nun tötete er einen Menschen. Ein Augenzeuge schildert seinen Angriff. Das Tier wurde erschossen.

Tiflis: Polizei erschießt Weißen Tiger nach tödlicher Attacke
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Tiflis: Polizei erschießt Weißen Tiger nach tödlicher Attacke

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Ein aus dem Zoo der georgischen Hauptstadt Tiflis geflohener Tiger hat einen Mann angefallen und getötet. Das Raubtier sei nach den Überschwemmungen vom Wochenende aus dem Gehege entkommen und habe sich in einem Baumarkt auf einem ehemaligen Fabrikgelände versteckt, erklärte das Innenministerium am Mittwoch. Dort habe der Tiger den Mann angegriffen, der in einem Krankenhaus seinen Verletzungen erlegen sei. Erst einen Tag zuvor hatte der Zoo erklärt, alle vermissten Tiger seien tot.

Augenzeuge Alexander Schawbulaschwili berichtete der Nachrichtenagentur AP, er sei mit Kollegen in ein Lager auf dem Gelände gegangen. Der Tiger sei aus einem Nebenraum hereingestürzt, habe sein Opfer an der Kehle gepackt und zerfleischt. Er selbst habe ein Fenster eingeschlagen, um zu fliehen. Das Geräusch des splitternden Glases habe das Tier wohl erschreckt, so dass es weggelaufen sei.

Innenminister Wachtang Gomelauri sagte AP, Polizisten seien zum Unglücksort geeilt und hätten versucht, den weißen Tiger ruhig zu stellen. "Aber er war sehr aggressiv, und wir mussten ihn töten", sagte er. Entgegen früheren Angaben, gab es sonst keinen Verletzten.

Bei dem schweren Unwetter waren 19 Menschen ums Leben gekommen. Sechs wurden noch vermisst. Der Zoo wurde verwüstet, diverse Raubtiere streiften danach durch die Millionenstadt. Am Dienstag teilte der Zoo mit, alle vermissten acht Löwen und sieben Tiger seien tot. Nur ein Jaguar sei noch nicht gefunden worden.

Regierungschef Irakli Garibaschwili kritisierte die fehlerhaften Angaben des Zoos und verlangte neue Informationen über den Verbleib aller Tiere.

Von den 17 Pinguinen, die ebenfalls für tot erklärt worden waren, wurden mittlerweile acht lebend gefunden, einer von ihnen 40 Kilometer östlich der Hauptstadt am Fluss Kura, nahe der Grenze zu Aserbaidschan.

(ap)
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