Welt-Yoga-Tag Verrückte Verrenkungen

Ahmedabad · Biegen, dehnen, die Sonne begrüßen, mit Hund oder einem Bier in der Hand - heute feiern Menschen den Welt-Yoga-Tag. Nicht alle halten sich dabei an die traditionelle indische Lehre.

 Mahesh Yogiji will mehrere Tage am Stück Yogaübungen machen.

Mahesh Yogiji will mehrere Tage am Stück Yogaübungen machen.

Foto: afp, SP

Der Welt-Yoga-Tag ist rekordverdächtig: Denn zu diesem Anlass hat sich der Yoga-Lehrer Mahesh Yogiji aus dem indischen Ahmedabad vorgenommen, den längsten Yoga-Marathon der Welt zu absolvieren. Damit will er den bisherigen Rekord des Inders V Gunasekaran brechen. Der machte vergangenes Jahr 69 Stunden lang Yogaübungen am Stück.

Im Westen verbreitet sich Yoga in immer neuen Varianten. Weit weg vom traditionellen Hatha-Yoga bewegen sich die Anhänger des Bikram-Yoga, auch als Hot Yoga bekannt. Übungen wie den herabschauenden Hund und die Kobra praktizieren die Yogis dabei in einem bis zu 40 Grad heißen Raum. Durch die Hitze und die hohe Luftfeuchtigkeit werden die Muskeln sehr dehnbar, das starke Schwitzen soll den Körper entgiften.

Ein besonderer Balanceakt ist das SUP-Yoga auf einem Stand-up-Paddel. Die Übungen werden dabei auf einem Surfbrett auf dem Wasser praktiziert. Die Trend-Sportart trainiert so den ganzen Körper. Fehler dürfen sich die Yogis nicht erlauben, denn sonst folgt schnell der Strurz ins kalte Wasser.

Der herabschauende Hund ist eine grundlegende Yoga-Übung. Beim Dog Yoga - kurz Doga - sollen die Vierbeiner auch selbst mitmachen. Die US-Amerikanerin Jennifer Brilliant empfiehlt es in ihrem gleichnamigen Buch, um die Beziehung zwischen Hund und Herrchen oder Frauchen zu stärken.

Während der Hundehalter die Yoga-Übungen vollführt, bekommt der Hund Streicheleinheiten und seine Gelenke werden sanft gedehnt. Zu den Posen gehört: Im Sitzen über die Beine beugen und dabei den Hund kraulen oder den Hund hoch über den Kopf heben. Das funktioniere aber nur, wenn der Hund wirklich ruhig ist - und nicht allzu schwer.

Bier-Yoga ist die wohl einzige Variante mit Altersbegrenzung. Hier finden zwei Leidenschaften zusammen: Traditionelle Yoga-Übungen, Asanas genannt, machen die Yogis mit einer Flasche Bier in der Hand, zwischendurch gibt es immer wieder einen Schluck. Anstelle des Sonnengrußes gibt es den Biergruß.

Eine Übung besteht zum Beispiel darin, die Flasche freihändig auf dem Kopf zu balancieren - und das auf einem Bein. "Bieryoga ist ein Spaß, aber kein Witz", sagt Jhula, die das Training in Berlin anleitet. Die meisten Teilnehmer kämen nur ein- bis zweimal. "Als regelmäßigen Sport nehmen es kaum welche wahr."

Miesepeter sollten sich am Lach-Yoga versuchen. Dabei lachen die Yogis grundlos und ohne Hilfe von Witzen. Das anfangs künstliche Lachen soll in ein natürliches übergehen. Das hat der US-amerikanische Wissenschaftsjournalist Norman Cousins erfunden, verbreitet hat das Lach-Yoga vor allem der indische Arzt Madan Kataria. Den Teilnehmern sollen die Lachyoga-Seminare helfen, fröhlicher, gesünder und stressfreier zu sein.

(veke)
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