US-Staat Ohio Hinrichtung abgebrochen - Personal findet keine Vene

Lucasville · Im US-Staat Ohio sollte ein 69-Jähriger hingerichtet werden. Das Personal fand jedoch keine Vene für die Giftspritze. Die Hinrichtung wurde deshalb abgebrochen.

 Die Todeszelle des berüchtigten Huntsville-Gefängnisses in Texas (Symbolbild).

Die Todeszelle des berüchtigten Huntsville-Gefängnisses in Texas (Symbolbild).

Foto: Paul Buck/epa/dpa

Noch am Vortag hatte das Oberste Gericht der USA einen Antrag der Anwälte des 69-jährigen Alva Campbell abgewiesen, wegen dessen Lungenerkrankung die Hinrichtung zu verschieben. Am Tag danach suchten die Strafvollzugsbeamten laut Angaben anwesender Journalisten 25 Minuten lang vergeblich an Armen und Beinen des Mannes nach einer geeigneten Vene für den Katheter. Die Venen des Mannes hätten sich seit Tests am Vortag verändert.

Campbell hatte im Rollstuhl in den Hinrichtungsraum gebracht werden müssen - und hatte ein Atemhilfegerät dabei. Nach Angaben seiner Anwälte leidet der 69-Jährige an schwerem Lungenversagen und ist vier Mal täglich auf Hilfe beim Atmen angewiesen. Sie vermuten, dass er an Lungenkrebs leidet.

Als der 69-jährige Todeskandidat wieder aufstehen durfte, schüttelte er zwei Mitgliedern des Hinrichtungsteams die Hand. Dann wischte er sich die Tränen aus dem Gesicht.

Campbell war wegen der Ermordung eines 18-Jährigen im Jahr 1997 zum Tode verurteilt worden. Es war erst das dritte Mal in der Geschichte der Vereinigten Staaten, dass eine Hinrichtung nach Beginn der Tötungsprozedur abgesagt wurde.

(ate/afp/ap)
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