Gerd Müller beim Kinderhilfswerk Unicef überwacht die Konflikte weltweit

New York · Das Kinderhilfswerk Unicef kann in der Flüchtlingskrise mit großer Genauigkeit angeben, wo sich Konflikte ereignen, die zu Vertreibungen und Massenflucht führen. Auf Dutzenden von Monitoren im Krisenkontrollzentrum der Organisation werten Mitarbeiter alle Nachrichten aus, die zu massiven Beeinträchtigungen von Kindern führen – Naturkatastrophen, gewaltsame Konflikte oder schwere Umweltschäden.

 Gerd Müller an der Seite von Unicef-Direktor Anthony Lake.

Gerd Müller an der Seite von Unicef-Direktor Anthony Lake.

Foto: Martin Kessler

Das Kinderhilfswerk Unicef kann in der Flüchtlingskrise mit großer Genauigkeit angeben, wo sich Konflikte ereignen, die zu Vertreibungen und Massenflucht führen. Auf Dutzenden von Monitoren im Krisenkontrollzentrum der Organisation werten Mitarbeiter alle Nachrichten aus, die zu massiven Beeinträchtigungen von Kindern führen — Naturkatastrophen, gewaltsame Konflikte oder schwere Umweltschäden.

"Wir reagieren in fünf Minuten auf Mails, die uns Probleme anzeigen", sagt Unicef-Mitarbeiter Jihad Abdalla. Das Zentrum existiert seit 1992 und wurde seither ständig ausgebaut. Unicef-Direktor Anthony Lake nennt das Kontrollzentrum das Herz der Organisation. "Hier haben wir ein Überblick über alle schwerwiegenden Katastrophen und Konflikte."

Kommt es zu einer Meldung, die Hilfsmaßnahmen notwendig macht, setzt Unicef über seine Repräsentanten den Hilfsprozess in Gang. In einem ersten Schritt wird gefragt, ob das betroffene Land kooperiert und Hilfe benötigt, dann kommen die internationalen Hilfsorganisationen zum Einsatz.

Entwicklungsminister Gerd Müller besuchte jüngst das Zentrum. Dabei unterstrich er den Einsatz der Bundesrepublik für Unicef. So unterstützt Deutschland in 22 Projekten die Kinderhilfsorganisation mit 158 Millionen Euro. Unicef-Direktor Lake erklärte, dass derzeit zwei Millionen Kinder allein aus Syrien auf der Flucht seien. Insgesamt hätten 13 Millionen Minderjährige ihre Heimat wegen Krieg oder Armut verlassen. "Wir erreichen derzeit nur die Hälfte der flüchtigen Kinder aus dem Syrien-Konflikt", gestand Lake. Dazu müssten dringend weitere Mittel fließen.

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