Hackerattacke auf TV5 Monde Fahnder verfolgen Spur nach Russland

Paris · Die Cyberattacke kam offenbar aus Osteuropa: Nach dem großangelegten Hackerangriff auf den frankophonen Fernsehsender TV5 Monde konzentrieren sich die Ermittler nun auf Hacker aus Russland.

Das verlautete am Dienstag aus französischen Justizkreisen, womit eine Information des französischen Wochenblatts "L'Express" bestätigt wurde. Die Ermittlungen richteten sich gegen eine "Gruppe russischer Hacker", hieß es.

Die für Terrorermittlungen zuständige französische Staatsanwaltschaft eröffnete ein vorläufiges Ermittlungsverfahren. Die Gruppe russischer Hacker, auf die sich die Ermittlungen konzentrierten, agiere unter dem Namen APT28, hieß es aus den Justizkreisen weiter. "L'Express" gab die Gruppe in seiner am Mittwoch erscheinenden Ausgabe mit dem Namen Pawn Storm an. Diese habe es in der Vergangenheit auf die Informationssysteme des Weißen Hauses, von Nato-Mitgliedern sowie von russischen Dissidenten und ukrainischen Aktivisten abgesehen gehabt.

Aus mit den Ermittlungen vertrauten Kreisen verlautete, dass die Spur der Hacker durch Nachverfolgung der IP-Adressen der Computer habe verfolgt werden können, von denen aus der Angriff gestartet worden sei.

Unbekannte, die sich als Vertreter der Dschihadistengruppe Islamischer Staat (IS) ausgaben, hatten bei der Hackerattacke den Sendebetrieb der Fernsehsendergruppe TV5 Monde Anfang April vollständig zum Erliegen gebracht. Die Ausstrahlungen des frankophonen Senders, der in mehr als 200 Ländern und Gebieten empfangen wird, wurden gekappt. Auf elf Sendern der Gruppe war lediglich ein schwarzer Bildschirm zu sehen.

Zudem waren die Websites gekapert worden. Auf der Website und den Facebook- und Twitter-Seiten des Senders waren bei der Hackerattacke vermeintliche Drohungen des IS gegen Frankreich geäußert worden. Es dauerte mehrere Stunden, die Programme wieder hochzufahren.

(AFP)
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