Tragödie in der Türkei Baby und Großvater sterben bei Gefechten zwischen Armee und PKK

Diyarbakir · Im Südosten der Türkei sind Ärzten zufolge ein drei Monate altes Mädchen und sein Großvater bei einem Schusswechsel zwischen Sicherheitskräften und kurdischen Kämpfern getötet worden.

 Diese kurdischen Kämpfer bewachen eine Barrikade in Sirnak.

Diese kurdischen Kämpfer bewachen eine Barrikade in Sirnak.

Foto: ap

Das Haus der Familie in der Stadt Cizre kam demnach in der Nacht zum Samstag unter Beschuss. Dabei sei der Säugling von einer Kugel in den Kopf getroffen worden, teilten Ärzte am Sonntag mit. Das Baby namens Miray habe aber weiter geatmet.

Als der 73-jährige Großvater seine Enkeltochter zu einem Krankenwagen trug, sei auch er getroffen worden, berichteten Augenzeugen der Nachrichtenagentur AFP. Das Baby habe die Schussverletzung nicht überlebt und ihr Großvater sei im Krankenhaus gestorben. Nach Darstellung der Familie kamen die Schüsse aus Richtung des öffentlichen Krankenhauses von Cizre, das von türkischen Sicherheitskräften kontrolliert wird.

Im Südosten der Türkei sind die Spannungen zwischen Regierungskräften und Kämpfern der verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) in den vergangenen Tagen abermals eskaliert, nachdem Ankara eine Großoffensive gegen die Aufständischen gestartet hatte. Cizre ist eine der Brennpunkt-Städte des Konfliktes.

Kurdische Aufständische hatten im Jahr 1984 in der Region einen Kampf um größere Autonomierechte begonnen. Der vor drei Jahren eingeleitete Friedensprozess kam im Juni zum Erliegen. In dem Konflikt wurden in den vergangenen drei Jahrzehnten schon bis zu 45.000 Menschen getötet.

(felt/AFP)
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