Gouverneur des US-Bundesstaats stimmt Vorstoß des Senats zu Utah führt Erschießen als Hinrichtungsmethode wieder ein

Der US-Bundesstaat Utah führt offiziell das Erschießen als Hinrichtungsmethode wieder ein. Gouverneur Gary Herbert unterzeichnete am Montag (Ortszeit) ein entsprechendes Gesetz, dem der Senat des Bundesstaats zuvor zugestimmt hatte.

 So sieht eines der Hinrichtungszimmer in Utah aus.

So sieht eines der Hinrichtungszimmer in Utah aus.

Foto: ap

Die Hinrichtung durch ein Erschießungskommando ist aber nur dann möglich, wenn die nötigen Medikamente für eine Giftinjektion nicht beschafft werden können. Zuletzt hatte es in mehreren Bundesstaaten Engpässe bei den dafür nötigen Mitteln gegeben.

Der Senat von Utah hatte vor rund zwei Wochen für den Gesetzentwurf gestimmt. Befürworter der Erschießung halten diese für eine schnellere und humanere Variante der Hinrichtung als die Giftspritze. Bei einem Erschießungskommando ist nicht klar, wer letztlich tatsächlich der Todesschütze ist. Gegner halten die Erschießung für grausam und unmenschlich.

Herberts Sprecher verteidigte am Montag die Unterschrift des Gouverneurs gegen Kritik an dem Gesetz. Wer sich gegen die Erschießung ausspreche, sei in erster Hinsicht allgemein gegen die Todesstrafe, erklärte Marty Carpenter. Diese Entscheidung stehe aber nicht zur Debatte. Vielmehr hätten die Behörden die Pflicht, ein gefälltes Urteil zu vollstrecken.

Utah hatte die Erschießung eigentlich 2004 abgeschafft. Danach gab es sie als Wahlmöglichkeit nur für Todeskandidaten, die vor dem Inkrafttreten des Gesetzes 2004 verurteilt wurden. Im kommenden Monat beschäftigt sich der Supreme Court der USA mit der Verfassungsmäßigkeit der Giftinjektion als Hinrichtungsmethode. Eine Reihe von qualvollen Hinrichtungen hatte zuletzt eine Debatte über die verwendeten Giftcocktails ausgelöst.

(AFP)
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