Wildpinkler in Portland Teenager verseucht 143 Millionen Liter Trinkwasser

Portland · Es klingt unglaublich: Weil ein 19-Jähriger in den USA in ein Reservoir mit 143 Millionen Liter aufbereitetem Wasser gepinkelt hat, soll jetzt das ganze Becken geleert werden. Er fühlte sich unbeobachtet. Eine Überwachungskamera filmte den Vorfall.

US-Teenager verschmutzt mit Wildpinkelei Trinkwasserreservoir
7 Bilder

US-Teenager verschmutzt mit Wildpinkelei Trinkwasserreservoir

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Eine Überwachungskamera filmte laut einem Bericht der Zeitung "The Oregonian" den jungen Mann dabei, wie er sich gegen den Zaun lehnte und ins Becken pinkelte. Offensichtlich war ihm und seinen Begleitern langweilig. Nachts um ein paar Minuten nach ein Uhr hängen sie mit ihren Skateboards vor dem Trinkwasserreservoir herum, klettern sogar über den Zaun und untersuchen das Gelände.

Um 1.09 Uhr zeigt die Kamera den Moment, in dem einer von ihnen in das Reservor pinkelt. Die zwei anderen Männer stehen etwas abseits und lachen. Inzwischen bekamen sie Besuch von der Polizei und wurden zum Verhör gebeten.

Der 19-Jährige wurde wegen Urinierens in der Öffentlichkeit angezeigt. Er und die zwei anderen jungen Männer, die mit ihm unterwegs waren, erhielten auch eine Anzeige wegen unerlaubten Betretens eines Grundstücks.

Nach dem Vorfall nahmen die Behörden den Speicher vom Versorgungsnetz. Würde man das Wasser in Sprudelflaschen füllen, könnte man die Kästen der Länge nach fast von Bremen nach Boston aufreihen. Es gebe keine andere Wahl, als das Wasser zu beseitigen, sagte ein Stadtsprecher.

Kritiker halten die Maßnahme allerdings für eine Überreaktion und Verschwendung.

Es ist das zweite Mal binnen drei Jahren, dass die Stadtbehörden in Portland im US-Staat Oregon zu solch drastischen Maßnahmen greifen, um das Leitungswasser sauber zu halten. Zuletzt waren 2011 28 Millionen Liter ins Abwassersystem abgeleitet worden, nachdem ein junger Mann in ein Reservoir uriniert hatte.

"Die Grundregel der Wasserbehörde ist es, sauberes, kaltes und regelmäßig fließendes Wasser für seine Kunden bereitzustellen", sagte Leiter David Shaff am Mittwoch. "Ich kann mich irren, aber ich glaube die Wahrheit ist, dass unsere Kunden sich kein Trinkwasser erwarten, das durch einen Saukerl verunreinigt ist, der sich entschlossen hat, ins Reservoir zu pinkeln."

Das Wasser in dem Reservoir ist bereits aufbereitet und geht von dort aus direkt in die Leitungen. Der Urin stellt nach Ansicht von Experten keine gesundheitliche Gefahr dar. Die Behörde will es dennoch in das Abwassersystem leiten, wo es durch eine Kläranlage fließt und schließlich in den Columbia River gepumpt wird.

(ap)
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