Syrien Kurden stoppen offenbar IS-Angriff auf Kobane

Beirut · Kurdische Einheiten haben den Angriff der Terrormiliz Islamischer Staat auf die nordsyrische Stadt Kobane offenbar gestoppt. Der in Kobane stationierte kurdische Aktivist Mustafa Bali sagte, kleinere Gruppen von in Kobane eingedrungenen IS-Kämpfern seien noch in der Stadt und hätten Geiseln genommen.

 Über der syrischen Stadt Kobane steigt eine Rauchsäule auf. Die Terrormiliz IS hatte die Stadt angegriffen, wurde aber Aktivisten zufolge von kurdischen Kämpfern gestoppt.

Über der syrischen Stadt Kobane steigt eine Rauchsäule auf. Die Terrormiliz IS hatte die Stadt angegriffen, wurde aber Aktivisten zufolge von kurdischen Kämpfern gestoppt.

Foto: afp, tlr

Die Kurden belagerten drei Häuser, in denen sich Terrorkämpfer verschanzt hätten. Ein viertes sei gestürmt, die Geiseln seien befreit und mehrere IS-Kämpfer getötet worden.

"Die Kämpfe in der Stadt halten noch an", sagte Bali. In der Nacht sei es still gewesen, am Freitagmorgen aber wieder losgegangen. Einige IS-Scharfschützen hätten sich auf Dächern versteckt und schössen auf Passanten. Bei den Kämpfen der vergangenen beiden Tage seien mehr als 100 Zivilisten und 40 IS-Krieger getötet worden. Auf den Straßen lägen immer noch Leichen.

Der IS hatte Kobane am Donnerstag mit drei Selbstmordattacken angegriffen, wie Beamte mitteilten. Seine Mitglieder tarnten sich mit Uniformen syrischer Rebellen und Fahnen der Freien Syrischen Armee. Die Londoner Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte teilte am Freitag mit, bei den Angriffen auf Kobane und seine Vorstädte seien 120 Zivilisten getötet worden.

Der IS hatte Kobane an der Grenze zur Türkei bereits im vergangenen Jahr angegriffen, konnte die Stadt aber trotz monatelanger Angriffe nicht einnehmen. Anfang des Jahres wurde der IS von den Kurden zurückgeschlagen.

Auch in der von Kurden und Regierungstruppen gehaltenen Stadt Hassake kam es wieder zu Kämpfen. Kampfflugzeuge und Hubschrauber der Regierung hätten IS-Verstecke angegriffen und Dutzende Kämpfer getötet oder verwundet, sagte der Gouverneur der Provinz, Mohammed Saal al-Ali, dem syrischen Staatsfernsehen.

Der arabische Fernsehsender Al-Dschasira teilte mit, einer seiner Kameraleute sei bei Kämpfen zwischen Regierungstruppen und Aufständischen in der Stadt Daraa im Süden Syriens getötet worden.

(ap)
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