Südsudan Viele Tote bei Flugzeugabsturz in Juba

Juba · Ein Flugzeugunglück erschüttert den Südsudan: Beim Absturz eines Frachtflugzeugs sind Dutzende Menschen ums Leben gekommen.

 Helfer eilen zu dem Flugzeugwrack nahe Juba.

Helfer eilen zu dem Flugzeugwrack nahe Juba.

Foto: afp, cds/le

Bei einem Flugzeugunglück im Südsudan sind am Mittwoch mindestens 25 Menschen ums Leben gekommen. Unter den Toten sind auch Kinder, wie Behörden und Zeugen sagten. Kurz nach dem Start stürzte ein überladenes russisches Antonow-Frachtflugzeug rund 1,6 Kilometer vom internationalen Flugplatz der Hauptstadt Juba ab. Ein Zeuge sagte, ein Kleinkind und eine ältere Frau seien aus dem Wrack gerettet worden.

Der russische Fernsehsender LifeNews zitierte russische Luftfahrtkreise damit, dass das 1971 in der Sowjetunion produzierte Flugzeug offenbar überladen gewesen sei. Ein AP-Reporter berichtete, Wrackteile lägen am Ostufer des Nils und in einer Gegend mit Büschen und einigen Häusern verstreut. Einwohner sagten, offenbar seien alle Getöteten Insassen des Flugzeugs gewesen.

Der Flug sollte dem Präsidentenbüro zufolge zu den Paloch-Ölfeldern im Staat Upper Nile gehen. Rebellen und Regierungskräfte kämpfen um die Kontrolle in dem Staat. Trotz eines im August unterzeichneten Friedensabkommens gingen die Kämpfe weiter. Juba, einst Ausgangspunkt der Auseinandersetzungen, ist derzeit friedlich.

 Bei dem Unglück sind Dutzende Menschen gestorben.

Bei dem Unglück sind Dutzende Menschen gestorben.

Foto: afp, cds/le

Für die Sicherheitsdienste ist es üblich, Familienmitglieder in Frachtflugzeugen nach Paloch mitzunehmen - auch wenn sie nicht auf der Passagierliste stehen. Ein Manager für Charterflüge des Unternehmens Combined Air Services, Kenji Galla, sagte, normalerweise würden bei diesem Flug zwölf Menschen befördert. Das Problem sei, dass mehr Menschen mitgenommen worden seien. "Dieses Flugzeug ist nur für Fracht bestimmt, nicht für Passagiere. Es war nur für Waren gechartert."

Seit Beginn des Machtkampfs zwischen Präsident Salva Kiir und seinem früheren Stellvertreter Riek Machar 2013 starben bei Kämpfen im Südsudan Zehntausende Menschen, mehr als zwei Millionen wurden aus ihrer Heimat vertrieben. Kiir wird vor allem von der Volksgruppe der Dinka unterstützt, Machar von den Nuer. Im Bundesstaat Unity bekämpfen sich jedoch meist rivalisierende Nuer-Clans. Südsudan wurde 2011 unabhängig.

(felt/AP/AFP/REU)
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