Stromkrise in Venezuela Präsident ordnet Zwangsurlaub an: Jeder Freitag ist arbeitsfrei

Caracas · Mit einer bemerkenswerten Maßnahme versucht Venezuela die schwere Energiekrise in den Griff zu bekommen. Mit einem Tag Zwangsurlaub pro Woche in den kommenden Monaten soll Strom gespart werden.

 Venezuelas Präsident Nicolás Maduro.

Venezuelas Präsident Nicolás Maduro.

Foto: dpa, at cs

Das ordnete der venezolanische Präsident Nicolás Maduro an. Maduro erklärte am Mittwoch in einer Fernsehansprache alle Freitage bis Anfang Juni zu arbeitsfreien Tagen. Die Verordnung gilt bereits ab diesem Freitag.

Die Maßnahme soll dem wirtschaftlich schwer gebeutelten Land dabei helfen, Strom zu sparen. Denn angesichts einer durch das Wetterphänomen El Niño ausgelösten extremen Dürre reichen die Wasserreserven in den 18 Talsperren des Landes für die Energieerzeugung kaum noch aus. So ist etwa der Wasserstand in der großen Talsperre im Bundesstaat Bolivar, die rund 70 Prozent zur Stromerzeugung des Landes beiträgt, auf lediglich drei Zentimeter über dem kritischem Punkt gesunken.

Maduro appellierte an das "Nationalbewusstsein" seiner Landsleute und forderte dazu auf, seine Initiative zu unterstützen. Zugleich wurde die Stromversorgung von Einkaufszentren und Hotels auf neun Stunden täglich weiter zurückgefahren; Einkaufszentren und Hotels müssen in dieser Zeit ihren eigenen Strom erzeugen. Diese Einschränkungen gelten bereits seit Februar. Auch die staatliche Industrie und die Behörden wurden aufgefordert, den Energieverbrauch zu senken.

(felt/AFP)
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