Zusammenhang mit Erdbeben vermutet Stromausfall legt weite Teile Chiles lahm

Santiago (RPO). Zwei Wochen nach dem schweren Erdbeben in Chile hat ein riesiger Stromausfall am Sonntagabend weite Teile des südamerikanischen Landes lahmgelegt. Nach Angaben des chilenischen Katastrophenschutzes waren der Norden, der Süden und das Landesinnere mit der Hauptstadt Santiago betroffen.

Schweres Nachbeben während Amtseinführung
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Schweres Nachbeben während Amtseinführung

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In dem Gebiet leben etwa 80 Prozent der 17 Millionen Einwohner Chiles. Die Regierung vermutet einen Zusammenhang mit dem Beben.

In Santiago gingen kurz vor 21.00 Uhr Ortszeit (01.00 Uhr MEZ) plötzlich alle Lichter aus. Mehrere U-Bahnstationen sowie Einkaufszentren wurden evakuiert. Nach knapp einer Stunde kam der Strom in der Hauptstadt langsam wieder, in den restlichen Gebieten sollte sich die Lage im Laufe der Nacht wieder normalisieren.

Grund für die Panne war laut Energieversorger Chilectra eine Störung im Stromnetz. Was aber genau die Störung hervorgerufen hatte, blieb zunächst unklar. "Wir wissen nicht genau, was passierte", sagte Chilectra-Chef Juan Pablo Larrain dem Fernsehsender TVN.

Der Minister im Präsidentschaftsamt, Christian Larroulet, sah einen Zusammenhang mit dem Beben vom 27. Februar. "Das ist eine weitere Konsequenz des Bebens", sagte Larroulet vor Journalisten. Das Stromnetz habe darunter gelitten, das mache sich jetzt bemerkbar.

Bei dem Beben der Stärke 8,8 waren mindestens 500 Chilenen umgekommen. Seitdem wurden mehr als 270 Nachbeben registriert. Bereits nach dem Beben waren mehrere Regionen ohne Strom, erst vor wenigen Tagen war die Versorgung dort zu drei Vierteln wiederhergestellt.

Im vergangenen November hatte ein gigantischer Stromausfall weite Teile Brasiliens stundenlang in Finsternis getaucht. Schätzungsweise 50 Millionen Menschen - mehr als ein Viertel der Bevölkerung - waren damals davon betroffen.

(AFP/csr)
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