Letztes Mittagessen Speisekarte von der "Titanic" für 78.000 Euro versteigert

New York · Die Speisekarte vom letzten Mittagessen auf der "Titanic" ist für umgerechnet 78.000 Euro versteigert worden.

 So sieht sie aus, die Speisekarte vom letzten Mittagessen auf der "Titanic".

So sieht sie aus, die Speisekarte vom letzten Mittagessen auf der "Titanic".

Foto: ap

Unter den Hammer kamen beim Auktionshaus Lion Heart außerdem zwei bisher unbekannte Artefakte, die ein Passagier auf einem der Rettungsboote mitnahm: Eine Eintrittskarte für ein türkisches Bad und ein Brief.

Abraham Lincoln Salomon war einer von mehreren Passagieren der Ersten Klasse, die sich beim Untergang der "Titanic" im Jahr 1912 auf das sogenannte Geldboot retten konnten. Der Name kommt von Gerüchten, dass einer der Passagiere die Besatzung bestach, um rasch vom sinkenden Schiff wegzufahren statt noch weitere Überlebende aufzunehmen.

Auf der Speisekarte vom 14. April 1912 werden unter anderem Glattbutt-Filets und Pökelfleisch angeboten. Auf der Rückseite des Menüs unterschrieb damals ein weiterer Erste-Klasse-Passagier, Isaac Gerald Frauenthal, der es ebenfalls auf ein Rettungsboot schaffte. Es wird angenommen, dass Salomon und Frauenthal an jenem Schicksalstag gemeinsam zu Mittag aßen.

Salomon nahm auch ein Ticket aus den opulenten türkischen Bädern der "Titanic" mit, in dem das Gewicht einer Person angeführt ist. Es handelte es sich um eine von vier ähnlichen Karten. Das Ticket wechselte für 9800 Euro den Besitzer.

Das dritte Dokument ist ein Brief von Mabel Francatelli an Salomon auf Briefpapier des New Yorks Plaza Hotel, datiert sechs Monate nach dem Unglück. Darin beschwert sie sich über den respektlosen Umgang mit ihren Arbeitgebern, Lucy und Cosmo Duff-Gordon, die die Besatzung des "Geldbootes" geschmiert haben sollen. Eine Untersuchungskommission entlastete sie später von diesen Vorwürfen. Das Schreiben brachte bei der Auktion rund 6686 Euro ein.

(ap)
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