Schwere Ausschreitungen in Madrid Afrikanischer Straßenhändler stirbt bei Polizeiaktion

Madrid · In der spanischen Hauptstadt Madrid ist es in der Nacht zu schweren Ausschreitungen gekommen. Zuvor war ein Afrikaner bei einer Polizeiaktion gegen illegalen Straßenhandel ums Leben gekommen. Die Bürgermeisterin kündigt gründliche Ermittlungen zum Todesfall an.

Spanien: Schwere Ausschreitungen in Madrid
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Ausschreitungen zwischen Polizei und Protestlern in Madrid

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Foto: afp

Nach dem Vorfall setzten Hunderte Protestler am Donnerstag Mülltonnen in Brand und blockierten Gassen im Viertel Lavapiés. Ein Reporter der Nachrichtenagentur AP beobachtete, wie Demonstranten Dutzende Bereitschaftspolizisten mit Steinen bewarfen. Zudem brannte die Fassade einer Bankfiliale, die Glastrennwände einer Bushaltestelle gingen zu Bruch.

Ein 35 Jahre alter afrikanischer Straßenhändler war zuvor vor Beamten davongerannt, die gegen unerlaubte Straßenverkaufsstände vorgingen. Dabei habe der Mann einen Herzstillstand erlitten, meldete die spanische Nachrichtenagentur Europa Press unter Berufung auf die Polizei.

Ein Anwohner, der sich als dessen Freund zu erkennen gab, sagte, der Verstorbene habe bereits seit zwölf Jahren in Spanien gelebt und dreimal erfolglos einen Antrag auf unbefristete Aufenthaltserlaubnis gestellt.

Ein anderer Anwohner sagte der AP, er habe gesehen, wie Polizisten zu Fuß und auf Motorrädern eine Gruppe von afrikanischen Straßenhändlern verfolgt habe. Die Jagd habe am zentralen Platz Puerta del Sol begonnen und sei in Richtung Lavapiés weitergegangen.

Die Madrider Bürgermeisterin Manuela Carmena äußerte per Twitter ihr Bedauern über den Tod "eines Bürgers in Lavapiés." Die Verwaltung werde "gründlich ermitteln, was vorgefallen ist und entsprechend handeln", versprach sie.

(gaa)
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