Justiz verdächtigt rivalisierendes Kartell Sohn von Drogenbaron "El Chapo" in Mexiko entführt

Mexiko-Stadt · In einer spektakulären Aktion haben Bewaffnete den Sohn des inhaftierten mexikanischen Drogenbarons Joaquín "El Chapo" Guzmán sowie fünf weitere Menschen entführt. Der Staatsanwalt vermutete ein rivalisierendes Drogenkartell hinter der Tat.

 Bewaffnete Beamte suchen nach den sechs entführten Männern, unter denen auch der Sohn des Drogenbosses "El Chapo" sein soll.

Bewaffnete Beamte suchen nach den sechs entführten Männern, unter denen auch der Sohn des Drogenbosses "El Chapo" sein soll.

Foto: dpa

Die Entführer fuhren mit Pick-up-Trucks vor einem Edelrestaurant im Pazifik-Badeort Puerto Vallarta vor, stürmten das Gebäude und nahmen insgesamt sechs Menschen als Geiseln mit, wie Staatsanwalt Eduardo Almaguer mitteilte. Unter den Verschleppten sei auch der 29-jährige Sohn des Drogenbosses, Jesús Alfredo Guzmán Salazar.

Der Staatsanwalt vermutete die Rauschgifthändler-Gruppierung Jalisco New Generation hinter der Tat. Die Gruppe hatte zuletzt ihren Einfluss deutlich ausgebaut und die Sicherheitsbehörden in den vergangenen Monaten immer wieder mit gewagten Angriffen und Überfällen herausgefordert. Nach Angaben von Staatsanwalt Almaguer bestätigte die Auswertung der Videoaufnahmen vom Tatort die Identität des Entführten. Die dort aufgefundenen Ausweispapiere der Verschleppten seien gefälscht. Die Tat habe sich am Montagabend ereignet.

Der Vater des Entführten gilt als Chef des berüchtigten Sinaloa-Kartells, das eine wichtige Rolle bei der Versorgung des US-Drogenmarkts spielt. Momentan sitzt "El Chapo" in einem Bundesgefängnis in Ciudad Juárez an der Grenze zu den USA.

 Der Sohn von "El Chapo".

Der Sohn von "El Chapo".

Foto: dpa, jn cda ms

Der mächtige Kartellchef hatte im Juli vergangenen Jahres mit einem spektakulären Ausbruch für Schlagzeilen gesorgt. Bei einer filmreifen Flucht entwischte er durch einen zu seiner Gefängniszelle führenden Tunnel, den Helfer in monatelanger Arbeit gegraben haben müssen. Der Inhaftierte verschwand dabei durch ein Loch in der Dusche seiner Gefängniszelle, das als Zugang zu dem 1,5 Kilometer langen Tunnel diente. Es war bereits sein zweiter Gefängnisausbruch. Nach monatelanger Fahndung wurde er am 8. Januar gefasst.

(afp/jeku)
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