130.000 Menschen unterzeichnen Petition Entrüstung nach Tötung von Löwe Cecil in Simbabwe

Harare · Die Tötung eines bekannten 13 Jahre alten Löwen namens Cecil in Simbabwe durch einen amerikanischen Jäger hat im Internet einen Sturm der Entrüstung ausgelöst. Rund 130.000 Menschen unterzeichneten nach Cecils Tod eine an Simbabwes Präsident Robert Mugabe gerichtete Petition, Genehmigungen zur Jagd auf vom Aussterben bedrohte Tiere zu stoppen.

 Die Tötung des Löwen Cecil hat im Netz einen Sturm der Entrüstung ausgelöst. Der US-amerikanische Zahnarzt James Palmer hatte mit Pfeil und Bogen auf ihn geschossen.

Die Tötung des Löwen Cecil hat im Netz einen Sturm der Entrüstung ausgelöst. Der US-amerikanische Zahnarzt James Palmer hatte mit Pfeil und Bogen auf ihn geschossen.

Foto: ap

Für die Jagd auf den Löwen soll der verdächtige Amerikaner laut den simbabwischen Behörden 50 000 Dollar (rund 45 000 Euro) gezahlt haben. Bei der nächtlichen Hatz hätten seine Handlanger - ein Profi-Jäger und ein Farmbesitzer - einen Tierkadaver an ihr Auto gehängt, um Cecil aus dem Nationalpark zu locken, sagte Johnny Rodrigues, Vorsitzender des nationalen Sonderstabs für Naturschutz. Mit einer Armbrust soll der US-Bürger dann demnach auf das Tier geschossen und es verletzt haben. Der verwundete Löwe sei 40 Stunden später gefunden und mit einer Waffe erschossen worden, sagte Rodrigues.

Simbabwe: 30.000 Personen unterzeichnen Petition für Löwe Cecil
Foto: afp, mlo/GBA

Der im US-Staat Minnesota lebende Zahnarzt James Palmer bekannte sich zu der Tat und entschuldigte sich. "Ich hatte keine Ahnung, dass der Löwe ein bekannter, lokaler Liebling war, ein Halsband trug und bis zum Ende der Jagd Teil einer Studie war", schrieb er laut einem Bericht der "Star Tribune". "Meiner Kenntnis nach war alles an dieser Reise legal und wurde ordnungsgemäß gehandhabt und durchgeführt." Er habe professionelle Jäger beauftragt und alle nötigen Genehmigungen besorgt. Die Behörden in Simbabwe oder den USA hätten ihn noch nicht kontaktiert.

Die Website seiner Zahnarztpraxis wurde offline genommen, auf Twitter und im Bewertungsportal Yelp wurde er als Mörder beschimpft. "Schäm Dich dafür, eine majestätische Kreatur zu töten", schrieb eine Userin. Palmer ist für seine Jagd-Fertigkeiten ohne Schusswaffen bekannt: 2009 erlegte er einen Elch mit einem Compoundbogen aus etwa 70 Metern Entfernung.

Wegen der mutmaßlich illegalen Jagd müssen sich am Mittwoch der örtliche Jäger und der Besitzer des Grundstücks, auf dessen Land das Tier getötet wurde, vor Gericht verantworten, teilte die zuständige Behörde mit. Auch nach Palmer, der umgerechnet rund 45.000 Euro für die Löwenjagd bezahlt haben soll, wird Berichten zufolge gesucht. Die Löwenjagd ist mit entsprechenden Genehmigungen in mehreren Ländern Südafrikas erlaubt.

"Der traurigste Teil von Cecils Tod ist, dass der rang nächste Löwe Jericho nun höchstwahrscheinlich alle von Cecils Jungen töten wird, damit er seine eigene Blutlinie in die des Weibchens einfügen kann", schrieb Rodrigues von der ZCTF. "Das ist bei Löwen das Standardverfahren."

(dpa/ap)
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