Erklärt vom Stanford-Forscher So gelingt das perfekte Selfie

Düsseldorf · Fast jeder hat schon mal eines gemacht und das Internet ist voll davon. Dem Selfie-Hype entkommt heute niemand mehr. Aber wie schießt man eigentlich das perfekte Foto von sich selbst? Und wie muss das Selfie aussehen, damit es gut ankommt? Ein Forscher an der Stanford-University hat Antworten auf diese Fragen.

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Foto: Instagram/Gwyneth Paltrow

Um herauszufinden, welche Selfies in der Netzwelt gut ankommen, ging Informatik-Doktorand Andrej Karpathy aus Stanford ganz wissenschaftlich vor: Zwei Millionen mit dem Hashtag #selfie getaggte Bilder hat er ausgewertet, um am Ende eine Frage beantworten zu können: Was sieht es eigentlich aus, das perfekte Selfie? Welche Merkmale kommen besonders gut an und bringen viele Likes? Die Ergebnisse hat Karpathy auf seinem Blog veröffentlicht.

Das kam bei der Untersuchung heraus

Das sind die Faktoren, die dem Fotografen eher wenige Likes bescheren: Zu wenig Licht, zu geringe Entfernung und zu viele Menschen. Schlecht sind also dunkle Bilder, die viele Personen zeigen und womöglich so nah aufgenommen sind, dass man den Fotografierten in die Nasenlöcher schauen kann.

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Foto: MDCP

Aber wie sieht jetzt die Alternative aus, die die Anzahl der Likes steigen lässt? Was braucht ein gutes Selfie? Zuerst einmal: Frauen. Das lässt sich zwar wenig beeinflussen, aber Selfies von Frauen finden statistisch gesehen mehr Gefallen.

Außerdem sollte das Gesicht zu sehen sein - aber bitte nicht komplett. Am besten endet das Selfie an der Stirn und der Kopf ist optimalerweise leicht geneigt. Und: nicht den Filter vergessen. Ein schwarz-weißer Filter und alle anderen, die Kontraste verringern, kommen gut an. Das Gesicht darf dabei ruhig überbelichtet sein. Auch von Vorteil ist ein weißer Rand um das Selfie.

Wie hat der Forscher die Selfies untersucht?

Kein Geheimnis: Ein gutes Selfie ist eines, das auch gut bei anderen ankommt - also die meisten Likes hat. Um objektiv zu untersuchen, wie beliebt das jeweilige Foto ist, hat Andrej Karpathy die Anzahl der Likes durch die Anzahl der Follower des Accounts geteilt. Außerdem fanden Accounts mit enorm wenigen oder enorm vielen Followern in der Untersuchung keine Beachtung. Ebenso wenig wie Bilder, die noch frisch online waren.

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Foto: dpa, bvj pil

Die übrigen Selfies ließ Karpathy dann durch ein künstliches neuronales Netzwerk laufen - und das gruppierte die Bilder anhand von 140 Millionen verschiedener Parametern ein. So ergaben sich Korrelationen zwischen bestimmten Merkmalen des Selfies und deren Popularität.

Das Fazit

Traurig aber wahr: Natürlichkeit kommt auf Selfies nicht gut an. Bilder, über denen ein Filter liegt, bekommen mehr Likes als die naturbelassenen Alternativen. Wer Makel mit hellem Licht und Filtern verdeckt, schießt statistisch gesehen das bessere Selfie.

Aber: Auch bierlaunige Selfies im Halbdunkeln kommen eher schlecht bei der Internetgemeinde an.

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