Schweden Protest gegen rechtspopulistische Plakat-Aktion

Stockholm · Eine Kampagne gegen Bettler hat in Schweden für reichlich Kritik gesorgt. Die rechtspopulistische Partei der Schwedendemokraten hatte dazu in einer U-Bahn-Station in Stockholm riesige Plakate aufgehängt. Doch die blieben nicht lange hängen.

 So sehen die Plakate über der Rolltreppe in der U-Bahn-Station aus.

So sehen die Plakate über der Rolltreppe in der U-Bahn-Station aus.

Foto: ap

Die blauen Plakate mit der weißen Schrift hängen wie riesige Banner über den Rolltreppen der Stockholmer U-Bahn-Station Östermalmstorg. Nicht etwa auf Schwedisch, sondern auf Englisch sind dort Sätze zu lesen wie "Entschuldigen Sie die Unordnung hier in Schweden" und "Wir haben ein ernstes Problem mit organisierter Bettelei".

 Hinzu kamen Bilder wie dieses.

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Foto: dpa

Es handelt sich dabei um eine Plakataktion der rechtspopulistischen Oppositionspartei der Schwedendemokraten. Auf den Banner stehen noch Anschuldigungen wie dass die Regierung zu wenig gegen die Bettelei unternehme. Die Partei hingegen verspricht den Wandel — Werbung für die Wahlen im kommenden Jahr in Schweden, auch wenn sich die Aussagen wohl eher an Touristen richten. Zudem gibt es großflächige Bilder, auf die Obdachlose gemalt sind.

Massive Kritik in Schweden

In Schweden selbst hat die Kampagne für massive Kritik gesorgt, weil sie rassistisch sei, wie viele User in den sozialen Netzwerken betonten. Die Kritik richtete sich auch gegen die Stockholmer Verkehrsbetriebe, wie unter anderem die Webseite "The Local" berichtete. Das Unternehmen wiederum hatte betont, dass es allen Parteien erlaubt sei, Werbung zu machen. Doch die Kritiker können nicht nachvollziehen, wie sich die Verkehrsbetriebe einer solchen Kampagne erlauben konnten.

Via Facebook hatten einige zu einem Protest gegen die Plakataktion am Dienstag aufgerufen, rund 1000 Menschen waren diesem Ruf gefolgt. Lautstark gingen sie die Rolltreppen entlang, über denen die Plakate hingen, pfiffen — und ließen schließlich kaum ein Plakat übrig, wie ein Video auf Facebook zeigt.

Sååååjaaaa fuck sd

(das)
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