Rekordhitze, Unwetter, Brände Europa leidet unter Wetterkapriolen

Berlin · Hitzewellen in Ungarn, Bulgarien, Griechenland und Spanien, viel Regen in Skandinavien, gestrandete Urlauber auf Madeira und Waldbrände in Italien: In vielen Teilen Europas macht das Wetter Einheimischen und Touristen zu schaffen.

 Touristen stehen bei großer Hitze im Schatten eines Baumes an einer Bushaltstelle in Palma de Mallorca.

Touristen stehen bei großer Hitze im Schatten eines Baumes an einer Bushaltstelle in Palma de Mallorca.

Foto: dpa, jai

Auf der portugiesischen Urlaubsinsel MADEIRA sind wegen heftiger Winde Tausende Urlauber gestrandet. Seit dem Wochenende gibt es auf dem Flughafen von Funchal an der Küste chaotische Zustände mit annullierten Verbindungen. Betroffen waren rund 5500 Passagiere. Die "Blumeninsel" Madeira liegt etwa 950 Kilometer südwestlich von Lissabon und ist vor allem auch bei Deutschen sehr beliebt. Wann die Winde nachlassen und wieder Normalität einkehren sollte, war am Montagnachmittag nicht abzusehen.

In den Unwettergebieten ÖSTERREICHS entspannte sich die Lage am Montag langsam. Es regnete nicht mehr und sollte laut Prognosen auch in den kommenden Tagen trocken bleiben. So konnten auch die Menschen im von der Umwelt abgeschnittenen Großarltal wieder aufatmen: Seit dem frühen Montagmorgen kann das Tal mit dem Auto zumindest auf einer Spur wieder verlassen werden. Das bei Urlaubern beliebte Tal im Bundesland Salzburg war besonders stark von Regen, Hagel und Schlammlawinen betroffen. Auch die Lage in der Steiermark entspannte sich langsam. In Tirol starb dagegen ein deutscher Urlauber in einem Hochwasser führenden Bach.

Auch ITALIEN kämpft weiter gegen die Wetterkapriolen. Im Nordosten des Landes gab es mehrere Todesopfer durch Blitze oder herabstürzende Geröllmassen. Süditalien musste sich zum Wochenstart wieder auf hohe Temperaturen, Trockenheit und Waldbrände einstellen, während die Einsatzkräfte im Nordosten nach schweren Unwettern mit Aufräumarbeiten beschäftigt sind. In Südtirol blieben am Montag mehrere Straßen wegen Erdrutschen und Geröll blockiert oder gesperrt. Der Wetterdienst des Verteidigungsministeriums erwartete weiter Gewitter und Regen etwa im Piemont, in der Lombardei und im Aostatal.

Angesichts anhaltender Trockenheit hat Italiens Regierung zudem für die Regionen Latium und Umbrien den Notstand ausgerufen. Dadurch wird der staatliche Katastrophenschutz ermächtigt, der Wasserknappheit "mit außergewöhnlichen Mitteln und Sonderbefugnissen zu begegnen", wie es in einer Mitteilung des Ministerrates vom Montagabend heißt. Bereits bestehende Notstandserklärungen in den sizilianischen Provinzen Messina und Agrigent wurden verlängert.

In UNGARN herrscht unterdessen weiter Rekordhitze. In Budapest wurde am Freitag der Rekordwert von 39,7 Grad Celsius gemessen. Die höchste Temperatur wurde am selben Tag in Kübekhaza (Südostungarn) mit 40,3 Grad gemessen. Am Sonntag kam es zu Gewittern und Stürmen im ganzen Land.

Auch in BULGARIEN ist es weiter heiß. Die Behörden riefen am Montag die zweithöchste Warnstufe für gefährlich hohe Temperaturen aus. Am heißesten war es mit 38 Grad am Mittag im südwestbulgarischen Sandanski. In der Hauptstadt Sofia wurden 34 Grad gemessen. Gut 1900 Menschen wurden seit Samstag wegen Hitze-Beschwerden im Krankenhaus der Hauptstadt behandelt, wie die bulgarische Nachrichtenagentur Focus berichtete.

In SPANIEN blieb es zum Wochenbeginn ebenfalls heiß. Besonders in Teilen Andalusiens wurden am Montag noch einmal Werte von bis zu 42 Grad erwartet. Auch in Madrid und Mallorca schwitzten die Menschen weiter bei Temperaturen von rund 35 Grad und Nachtwerten, die kaum unter die 20-Grad-Marke fielen. Spätestens ab der Wochenmitte sagten die Meteorologen aber eine Abkühlung voraus.

In GRIECHENLAND bereiteten sich die Menschen ebenfalls auf eine mehrtägige Hitzewelle vor. Bereits am Wochenende zeigten die Thermometer in Mittelgriechenland Werte um die 40 Grad an. Die Hitze soll mindestens bis kommenden Samstag andauern. Die Temperaturen sollen auch nachts nicht unter 30 Grad fallen. Tagsüber sollen die Thermometer in zahlreichen Regionen des Festlandes Werte bis 43 Grad zeigen. Auf den Inseln werden Höchstwerte um die 36 Grad erwartet, teilte das Nationale Wetteramt (EMY) am Montag mit. Auch in Teilen RUMÄNIENS gab es viel Hitze, in FRANKREICH ist die Hitzewelle erstmal wieder vorbei.

In SKANDINAVIEN gab es viel Regen, was in Schweden und Norwegen zu einigen Erdutschen und Überschwemmungen führte.

In DEUTSCHLAND soll die Woche nicht wirklich sommerlich werden. Nach heiterem Auftakt konnte der Deutsche Wetterdienst (DWD) am Montag für den Rest der Woche nur deutlich schlechteres Wetter in Aussicht stellen. Schauerartiger Regen breitet sich am Dienstag von Westen her über Deutschland aus.

(felt/dpa)
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