Australische Polizei Razzien auf Schiffen von Walfang-Gegnern

Sydney (RPO). Die australischen Behörden haben auf Wunsch der japanischen Regierung zwei Schiffe von Walfang-Gegnern durchsucht. Ein Polizeisprecher bestätigte am Samstag die Razzien auf der Insel Tasmanien.

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Nach Angaben der Meeresschutzorganisation Sea Shepherd nahmen die Ermittler auf der "Bob Barker" und der "Steve Irwin" unter anderem Logbücher, Videos, Fotos, GPS-Daten und Kopien von Computer-Festplatten an sich. Der australische Grünen-Chef Bob Brown bezeichnete es als "skandalös", dass sich die australische Polizei in den Dienst japanischer Walfänger stelle.

Die Meeresschützer verfolgen mit ihren Booten immer wieder japanische Walfänger. Anfang Januar war eines ihrer Schnellboote in der Antarktis mit der japanischen "Shonan Maru No. 2" zusammengestoßen. Die "Ady Gil" zerbrach dabei in zwei Teile, die sechs Besatzungsmitglieder wurden gerettet. Beide Seiten machen sich gegenseitig für den Vorfall verantwortlich. Nach eigenen Angaben retteten die Umweltschützer mit ihren Aktionen schon hunderten Walen das Leben.

Australiens Premierminister Kevin Rudd hatte Ende Februar ein Ende des japanischen Walfangs gefordert und Tokio mit juristischen Konsequenzen gedroht. Japan bekräftigte, die Tiere legal zu fangen. Das Land, das wegen des Walfangs international in der Kritik steht, macht sich eine Ausnahmeregelung des seit 1986 geltenden weltweiten Walfang-Moratoriums zunutze, wonach die Jagd zu Forschungszwecken erlaubt ist. Walfleisch gilt in Japan als Delikatesse.

(AFP/felt)
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